WerteLand Baden-Württemberg - PR Presseverlag Süd GmbH
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88 <strong>WerteLand</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />
dentin und jeder Student absolviert bei uns ein Praxissemester<br />
in einem Büro der freien Wirtschaft oder<br />
der öffentlichen Hand. Hinzu kommt eine verlangte<br />
Vorpraxis, in der die Studienbewerber das soziale<br />
Umfeld ihres späteren Berufes zur Vermeidung eines<br />
Praxisschocks kennen lernen sollen. Auch interkulturelle<br />
Erfahrungen spielen während des Studiums<br />
heute eine große Rolle. Ein Auslandsstudium an einer<br />
der über 70 Partnerhochschulen weltweit ist zum<br />
Teil in die Studiengänge integriert.<br />
Studiengänge wie zum Beispiel der Bachelor in<br />
Bauphysik und Informationslogistik bietet die<br />
HFT Stuttgart bundesweit als einzige Hochschule<br />
an. Wie kommt es dazu?<br />
Professor Gerhard Wanner: Wir sind durch die Unternehmensbeiräte,<br />
die es für jedes Fachgebiet gibt,<br />
sehr eng mit der Industrie und Wirtschaft verknüpft.<br />
Die Unternehmensbeiräte sahen die Notwendigkeit<br />
einer Wissenskooperation der Vermesser und der<br />
Informatiker. Das Ergebnis: der neue Schnittstellen-<br />
Studiengang Informationslogistik. Er befasst sich<br />
mit der bedarfsgerechten Bereitstellung von Informationen<br />
– just in time. Hier treffen mit Informations-<br />
und Kommunikationstechnologie auf der<br />
einen Seite und Logistik auf der anderen Seite zwei<br />
sich dynamisch entwickelnde Wirtschaftsbereiche<br />
zusammen. Eine ähnliche Genese hatte der Bachelor-Studiengang<br />
Bauphysik.<br />
noise protection are concerned. The building physicist<br />
works in a planning and advisory capacity in specialist offices<br />
for building physics and construction, or with audit<br />
authorities, or alternatively in the structural engineering<br />
or development engineering environment.<br />
The wishes of companies are often the initiating force<br />
behind new courses or the honing of their content. It<br />
is especially in this respect that the academic concepts<br />
at the heart of HFT Stuttgart shine through once again:<br />
practical experience underpinned by theory, identification<br />
of a need and its judicious realisation within the curriculum:<br />
entirely in keeping with the founding principles.<br />
If you could have your wish, regardless of cost, what<br />
would you improve at your university?<br />
Der Studiengang reagiert auf die zunehmende<br />
Komplexität am Bau mit einer wachsenden Nachfrage<br />
nach gut ausgebildeten Fachleuten, insbesondere<br />
beim Wärme- und beim Schallschutz. Der<br />
Bauphysiker ist planend und beratend in speziellen<br />
Bauphysik- und Baubüros oder in Prüfbehörden<br />
oder Hochbauverwaltungen oder auch als Entwicklungsingenieur<br />
tätig.<br />
Wünsche der Unternehmen sind oft die Väter neuer<br />
Studiengänge oder ihrer geschärften Inhalte. Besonders<br />
hier zeigt sich wieder einmal ganz deutlich die<br />
Gestaltung der HFT Stuttgart: Theoretischer Unterbau<br />
und praktische Erfahrung, Erkennen einer Notwendigkeit<br />
und gescheite Umsetzung in ein Curriculum:<br />
ganz dem Gründungsgedanken verhaftet.<br />
Wenn Sie sich – unabhängig vom Kostendenken<br />
– etwas wünschen dürften: Was würden Sie an<br />
Ihrer Hochschule optimieren?<br />
Prof. Gerhard Wanner: There are three matters I want<br />
to address.<br />
Firstly, more time for research and publication. The<br />
Bologna Process demands a great deal of time because<br />
examinations take place during the course.<br />
Two colleagues share the services of one assistant to<br />
whom, furthermore, we can’t offer any prospect of a<br />
doctorate because as a university for applied sciences<br />
we are not entitled to confer doctorates. However, it<br />
is important to increase our research work – for one<br />
thing, research results act as nuclei of innovation<br />
within companies, and for another, these results can<br />
bring in external funds. Against this background, this<br />
is an area where the powers that be need to find a new<br />
Prof. Gerhard Wanner: Es sind drei Themenkreise,<br />
die ich ansprechen will.<br />
Zum Ersten: Mehr Zeit für Forschung und Publikationen.<br />
Der Bologna-Prozess verlangt viel Zeit, weil<br />
die Prüfungen studienbegleitend erfolgen. Zwei Kollegen<br />
teilen sich die Leistungen eines Assistenten,<br />
dem wir außerdem keine Promotion in Aussicht stellen<br />
können, weil wir als Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften kein Promotionsrecht haben. Es<br />
ist aber wichtig, verstärkt Forschung zu betreiben<br />
– denn zum einen wirken Forschungsergebnisse als<br />
innovative Keimzellen in den Unternehmen. Zum<br />
anderen können über diese Ergebnisse Drittmittel<br />
eingefordert werden. In diesem Bereich und vor<br />
diesem Hintergrund sollten die Gremien eine neue<br />
Lösung schaffen. Schließlich sind Forschung und<br />
deren Ergebnisse durch Inhalte und nicht durch vergebende<br />
Stellen deklariert. Was in der HFT Stuttgart<br />
steckt, das zeigt – erneut und wie so oft – die jüngst<br />
solution. Ultimately, where research and its results are<br />
concerned, it’s content that counts, not the awarding<br />
institutions. Just how much HFT Stuttgart has to offer<br />
is shown – once again and as so often – by the<br />
recently gained bronze medal at the Solar Decathlon<br />
Europe 2010 in Madrid. Our university’s interdisciplinary<br />
team not only fetched home the bronze medal<br />
but also several individual awards. Incidentally, there<br />
were only four points between the top teams – and<br />
in the “Technology and Construction” and “Innovation”<br />
disciplines both first places went to the team<br />
from our university. The HFT team achieved second<br />
place in both the “Solar Energy Systems” and “Domestic<br />
Appliances and Functionality” disciplines, with<br />
a third place in “Sustainability”.<br />
errungene Bronzemedaille beim Solar Decathlon<br />
Europe 2010 in Madrid. Ein interdisziplinäres Team<br />
unserer Hochschule holte die Bronzemedaille und<br />
gleich noch mehrere Einzelpreise. Die Spitzenteams<br />
übrigens lagen nur vier Punkte auseinander – und<br />
in den Disziplinen „Technik und Konstruktion“ und<br />
„Innovation“ gingen die ersten Plätze an das Team<br />
unserer Hochschule. In den Disziplinen „Solare Energiesysteme“<br />
und „Haushaltsgeräte und Funktionalität“<br />
erreichte das HFT-Team jeweils den zweiten<br />
und in der Disziplin „Nachhaltigkeit“ den dritten<br />
Platz.<br />
Zum Zweiten: Die Auswahlkriterien der Bewerberinnen<br />
und Bewerber müssen überdacht und Begabung<br />
und Engagement müssen in den Mittelpunkt<br />
gestellt werden. Es reicht nicht, nach Abiturnoten<br />
zu urteilen; es genügt nicht, einen NC zum Gradmesser<br />
zu machen; da fällt Talent unter den Tisch,<br />
das durchaus auch Bewerberinnen und Bewerber des<br />
zweiten Bildungsweges oder Abiturienten mit mittleren<br />
Abschlusszeugnissen mitbringen. Die Lösung<br />
wären Bewerbergespräche: Das allerdings würde bedeuten,<br />
Kollegen dafür freizustellen. Klingt aufwendig<br />
– aber wenn ein Talent mit einer Innovation, mit<br />
einer Erfindung einen Markt revolutioniert, hat sich<br />
das Verfahren gerechnet. Überdies: Es wäre nicht<br />
nur effizienter – es wäre auch gerechter.<br />
Zum Dritten: das Raumproblem. Da arbeiten wir<br />
dran – und wir werden bald einen neuen Bau bezie-<br />
Secondly, the selection criteria for applicants need to<br />
be reconsidered and aptitude and commitment need<br />
to be made central issues. It isn’t sufficient to judge<br />
them on the basis of Abitur or A-Level marks; it isn’t<br />
enough to make a numerus clausus an indicator to<br />
limit numbers; in those scenarios talent goes by the<br />
board, something that applicants who take the “second-chance”<br />
route or A-Level students with moderate<br />
results may very well bring with them. The solution<br />
would be to interview applicants, although that<br />
would mean freeing up colleagues to do it. It sounds<br />
time-consuming – but if a talented person revolutionises<br />
a market with an innovation or discovery, the<br />
process has paid off. Moreover, it wouldn’t just be<br />
more efficient – it would also be fairer.<br />
hen können. Aber darauf muss frühzeitig geachtet<br />
werden. Denn aus der Not eine Tugend zu machen –<br />
zwei Studierende an einem Rechner arbeiten zu lassen<br />
mit der Aussage, neben Aufgaben auch Teamarbeit zu<br />
üben – das kann nur eine gewisse Zeit gut gehen.<br />
Das Wissen ist vernetzt – die Wirtschaft ist globalisiert.<br />
Was müssen wir tun, damit wir den Wissens-<br />
stand in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> über ausländische<br />
Studenten reibungslos in weltweite Auftragsvolumina<br />
vermarkten und wandeln können?<br />
Prof. Gerhard Wanner: Die HFT Stuttgart befindet<br />
sich mitten in der Stadt Stuttgart, dem Wirtschaftszentrum<br />
<strong>Süd</strong>westdeutschlands. Sicherlich muss<br />
man mehr auf diesen Hochschulstandort in <strong>Baden</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> aufmerksam machen. Sicherlich nach<br />
außen tragen, dass wir hochinnovative Fächer bieten,<br />
die in englischer Sprache gehalten werden. Und sicher<br />
müssen wir bei der Auswahl der Bewerberinnen<br />
und Bewerber weiterhin sowohl auf interkulturelle<br />
Aspekte schauen, um Cluster zu vermeiden – aber<br />
Thirdly, the problem of space. That is something we<br />
are working on – and soon we’ll be able to move into<br />
a new building. However, we should take note in good<br />
time: making a virtue of necessity – letting two students<br />
work on one computer at the same time in the<br />
name of practising teamwork in addition to carrying<br />
out an assignment – that can only go well for so long.<br />
Knowledge is networked – we have a global economy.<br />
What do we need to do to market the state of knowledge<br />
we have here in <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> through<br />
foreign students and convert it seamlessly into worldwide<br />
volumes of orders for the state?<br />
Prof. Gerhard Wanner: The HFT Stuttgart is located<br />
at the heart of the city of Stuttgart, the economic<br />
<strong>WerteLand</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> 89<br />
wir müssen auch auf Länder achten, die unsere Wissensgebiete<br />
in praktische Projekte umsetzen und in<br />
denen wir als Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> damit in<br />
eine Pole-Position als Anbieter kommen.<br />
Die HFT Stuttgart bietet heute zwölf Bachelor-<br />
und 13 Master-Studiengänge in den Studienbereichen<br />
Architektur, Bauingenieurwesen, Bauphysik,<br />
Informatik, Mathematik, Vermessung,<br />
Wirtschaft.<br />
Kontakt & Informationen / Contact + Information<br />
Schellingstr. 24· 70174 Stuttgart<br />
Tel.: +49 (0)711 8926 2660<br />
Fax +49 (0)711 8926 2666<br />
info@hft-stuttgart.de· www.hft-stuttgart.de<br />
centre of south-west Germany. Certainly we need to<br />
draw more attention to <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> as the<br />
university’s location. We need to spread the word abroad<br />
that we offer highly innovative subjects taught<br />
in English. And when we are selecting applicants we<br />
must certainly continue to look at intercultural aspects<br />
in order to avoid clusters – but we must also take note<br />
of countries that turn our areas of knowledge into<br />
practical projects and in which we in the state of<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> take pole position as a provider.<br />
The HFT Stuttgart currently offers 12 Bachelor‘s and<br />
13 Master‘s degree courses in the fields of architecture,<br />
civil engineering, building physics, computer<br />
science, mathematics, surveying and economics.