Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis ... - NIW
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Mangelnde Verkaufsbereitschaft<br />
und zu hohe<br />
Preisforderungen sind<br />
zentrale Engpässe<br />
5.2.2 Strategische Flächenvorratspolitik<br />
Preisforderungen steigen<br />
bei Darstellung im Flächennutzungsplanoftmals<br />
deutlich an<br />
Derzeit geplante Gewerbegebiete<br />
im <strong>Landkreis</strong><br />
noch überwiegend in<br />
privatem Eigentum<br />
Langfristig orientierte,<br />
d.h. strategische Flächenvorratspolitik<br />
erforderlich<br />
Politik muss strategische<br />
Flächenvorratspolitik mittragen<br />
Informelle Planungsvorarbeiten<br />
können Planungsverfahren<br />
verkürzen<br />
Alternative Vorschauflächenstandorte<br />
helfen<br />
Engpässe zu vermei<strong>den</strong><br />
130 <strong>Gewerbeflächenentwicklungskonzept</strong><br />
Mangelnde Verkaufsbereitschaft und zu hohe Preisforderungen privater Eigentümer<br />
sind zentrale Engpässe bei der Mobilisierung von Gewerbeflächen. Um aber<br />
Gewerbeflächen als strategisches Instrument der Wirtschaftsförderung einsetzen<br />
zu können und z.B. die Auswahl der anzusiedeln<strong>den</strong> Betriebe zu steuern, ist es <strong>für</strong><br />
die Gemein<strong>den</strong> unerlässlich, <strong>den</strong> eigentumsrechtlichen Zugriff auf die Gewerbegrundstücke<br />
zu haben.<br />
Erfahrungsgemäß steigen die Preisforderungen der Grundstückseigentümer deutlich<br />
an, wenn durch die Darstellung im Flächennutzungsplan bekannt wird, dass<br />
die Ausweisung von Gewerbeflächen zu erwarten ist. Eine rechtzeitige eigentumsrechtliche<br />
Sicherung hilft <strong>den</strong> Einstandspreis der Kommunen <strong>für</strong> künftige Gewerbegrundstücke<br />
möglichst gering zu halten, so dass anschließend ein größerer<br />
Spielraum bei der Preisgestaltung <strong>für</strong> Gewerbeflächen besteht.<br />
Die Analyse der Eigentumsverhältnisse von derzeit bereits verfügbaren Gewerbeflächen<br />
im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg hat gezeigt, dass der Anteil von Flächen in öffentlichem<br />
Eigentum erfreulich hoch ist. In anderen Regionen Niedersachsens sind<br />
teilweise deutlich mehr Gewerbeflächen in privatem Eigentum. Bei <strong>den</strong> geplanten<br />
Gewerbegebieten, d.h. bei jenen Flächen, <strong>für</strong> die derzeit eine Flächennutzungsplanänderung<br />
oder die Bebauungsplanung läuft, sieht die Situation jedoch anders<br />
aus. Hier hat die Auswertung ergeben, dass diese sich noch überwiegend in privatem<br />
Eigentum befin<strong>den</strong>.<br />
Deshalb wird <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> im <strong>Landkreis</strong> Ol<strong>den</strong>burg zur Entwicklung der Vorschauflächen<br />
eine langfristig orientierte, d.h. strategische Flächenvorratspolitik<br />
empfohlen. Für fast alle erhobenen Vorschauflächen sind bislang noch keine formellen<br />
Planungsverfahren begonnen wor<strong>den</strong>. Für diese Standorte besteht deshalb<br />
die Möglichkeit, sich bereits vor der Darstellung im Flächennutzungsplan<br />
Grundstücke eigentumsrechtlich durch die jeweilige Gemeinde zu sichern bzw.<br />
sichern zu lassen.<br />
Dies erfordert von <strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> aufgrund der notwendigen Bindung von Kapital<br />
einen „langen Atem“ der kommunalen Liegenschaftspolitik und setzt ein entsprechendes<br />
Verständnis hier<strong>für</strong> unter <strong>den</strong> politischen Vertretern voraus. Für diese<br />
Unterstützung muss von Seiten der <strong>für</strong> Gewerbeflächenentwicklung und Wirtschaftsförderung<br />
Zuständigen aktiv geworben wer<strong>den</strong>.<br />
Verzögert sich aufgrund mangelnder Verkaufsbereitschaft privater Eigentümer die<br />
eigentumsrechtliche Sicherung von künftigen Gewerbeflächen und damit auch das<br />
Planungsverfahren, so sollte die Gemeindeverwaltung zumindest mit informellen<br />
Planungsvorarbeiten beginnen. Hierdurch können die anschließen<strong>den</strong> formellen<br />
Planungsschritte vereinfacht und verkürzt wer<strong>den</strong>.<br />
Darüber hinaus sollten Alternativen in die Gewerbeflächenentwicklung einbezogen<br />
wer<strong>den</strong>. Fast alle Gemein<strong>den</strong> sind an mindestens zwei Vorschauflächen beteiligt<br />
und haben somit die Möglichkeit, die Mobilisierung und Entwicklung mehrerer<br />
Standorte gleichzeitig voranzutreiben. Im Fall von Engpässen bei einem Vorhaben<br />
kann eine alternative Planung weitergeführt wer<strong>den</strong>.