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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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200 Hans- Jörg Kellner<br />

IV. Ohne Fundort<br />

29. Fundort und Fundart unbekannt. Gew.: 1,466 g. — Staatl. Münzsammlung<br />

München. (Tafel 12, 28)<br />

30. Fundort und Fundart unbekannt. Doppelt gelocht; Gew.: noch<br />

1,374 g. — Württembergisches Landesmuseum Stuttgart (Sig. Unger)<br />

MK 1949/142. (Abb.2, 3)<br />

31. Fundort und Fundart unbekannt. Variante 1: Kopf nach rechts;<br />

Gew.: 1,098 g. — Württembergisches Landesmuseum Stuttgart<br />

(Sig. Unger) MK 1949/143. (Abb. 2, 2)<br />

Die Verbreitung der Silbermünzen des Prager Typus erstreckt sich<br />

nur über Gegenden, die sämtliche von der mittleren Latenezeit ab im<br />

Bereich keltischen Volkstums liegen. Die Nachrichten allerdings, die<br />

wir über die hier ansässigen Stämme und Stammesverbände haben,<br />

sind spärlich.<br />

Als keltische Stammesgruppen führt Strabon in seiner Erdbeschreibung<br />

4 auf: „Deinceps montium partes, quae ortum spectant et ad meridiem<br />

vertuntur, Raeti et Vindolici tenent, Helvetiorum et Boiorum<br />

contermini, quorum campis imminent. Raeti usque ad Italiam pertinent<br />

supra Veronam et Comum." Tacitus berichtet in seiner Germania<br />

Abschnitt 28 über die früheren Verhältnisse: So hatten denn zwischen<br />

dem hercynischen Wald und den Strömen Rhein und Main die Helvetier<br />

das Land inne, das jenseits davon liegende die Boier, beides gallische<br />

Stämme. Weiterhin erwähnt Strabon' unter Bezugnahme auf Poseidonios,<br />

daß auch Boier den hercynischen Wald (die deutsche Mittelgebirgszone)<br />

früher bewohnt und hier auch erfolgreich die Kimbern<br />

abgewehrt hätten. Das Ende der keltischen Gruppierungen hier leiten<br />

etwa 70 v. Chr. die nach Südwesten gerichteten Vorstöße der suebischen<br />

Scharen um Ariovist ein, durch die Main- und Neckarmündungsgebiet<br />

vollständig germanisch besiedelt wird' und vor denen sich die<br />

Helvetier nach der Nordschweiz zurückziehen, von wo aus sie 58 v.<br />

Chr. ihren mißglückten Versuch, nach Gallien auszuwandern, unternehmen.<br />

Bald danach scheint es noch im 7. Jahrzehnt v. Chr. zu einem<br />

Zusammenstoß zwischen Markomannen und Boiern im mitteldeutschen<br />

4 4, 206/7 nach L. Voit, Raetia Latina Ia (andere Übersetzung bei A. Riese, Das<br />

rheinische Germanien in der antiken Litteratur XIII 25).<br />

5 7, 2, 2 p. 293 nach A. Riese a. a. 0. I 16 (vgl. auch W. Capelle, Das alte Germanien<br />

S. 21).<br />

P. Reinecke, Die kaiserzeitlichen Germanenfunde aus dem bayerischen Anteil an<br />

der Germania Magna, Bericht RGK 23, 1933, 152 f. — E. Kost, Die Besiedlung<br />

Württembergisch Frankens in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Zeitschrift Hist.<br />

Ver. Württ. Franken 17/18, 1936, 62, wo festgestellt wird, daß die keltischen Funde<br />

in der mittleren und späten Latenezeit im unteren württ. Neckarland abnehmen,<br />

während sie in dieser Spätzeit südöstlich davon auf der Alb und südlich in Oberschwaben<br />

sich häufen.

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