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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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Zur römischen Münzprägung im zweiten punischen Kriege 45<br />

dort und zeitlich sehr nahe geprägt worden sind, wo die Victoriaten<br />

eines Sempronius Musca, dessen redendes Wappenbild die Fliege war;<br />

das bedeutet, daß auch das Wort, das in der angegebenen Buchstabengruppe<br />

steckt, nicht die Stadt Croton meint, sondern der Beiname<br />

von Maecilius Croto sein muß.<br />

Ein erstes chronologisches Indiz für diese Silberprägungen bietet die<br />

inkuse ROMA-Legende der Rs., ein Erbstück der Signatur der Quadrigati,<br />

das nur in den allerersten Jahren der Denarausgaben vorkommt.<br />

Die Bronzen<br />

Ein Vergleich des Quinars Taf. 11, 3 mit dem Sextans Taf. 11, 4 erweist<br />

ohne weiteres die gleiche Hand und Zeit: Augenbrauen, Augenäpfel,<br />

Nase, Lippen und Kinn sind identisch gebildet. Dazu kommt die<br />

Kornähre als Emissionszeichen, die die Bronzen mit KA einerseits und<br />

die Silberstücke mit dieser Ährensignatur anderseits miteinander organisch<br />

verbindet. Dadurch gewinnen wir aber auch eine neue Datierungsmöglichkeit.<br />

C. Hersh hat in einer außerordentlich wichtigen Studie'<br />

eine ganze Menge von römischen Bronzeprägungen genau nachgewiesen,<br />

die auf syrakusanische Bronzen überprägt sind. Da die durch<br />

die römischen Behörden für die Überprägung benützten syrakusanischen<br />

Scheidemünzen knapp vor der römischen Eroberung jener Stadt<br />

enden, ist es m. E. klar, daß die Überprägung entweder noch im Jahr<br />

der Einnahme von Syrakus durch Marcellus, d. h. 212 v. Chr., oder<br />

unmittelbar nachher vor sich ging. Schon etwas später könnte man<br />

eine solche Masse syrakusanischer Münzen nicht mehr geschlossen zu<br />

Verfügung gehabt haben. Die Beute im Jahre 212 muß aber natürlich<br />

große Bestände solcher syrakusanischer Bronzen enthalten haben, und<br />

in der schweren Lage des Staatsschatzes zauderte man nicht, ohne<br />

Einschmelzen und sofort diese Möglichkeit auszunützen.<br />

Nun finden sich unter jenen überprägten Stücken prozentual recht<br />

viele Bronzen mit der Signatur Kornähre-KA. C. Hersh wies folgende<br />

von ihnen nach, die wir mit den Nummern seiner Liste anführen:<br />

Nr. 24 und 25: Sextans dieser Reihe überprägt auf Bronzen von<br />

Hieron II. (274-216 v. Chr.), 11 und 3, insgesamt 14 Stücke,<br />

Nr. 29: Derselbe, überprägt auf Bronzen der demokratischen Regierung<br />

(215-212 v. Chr.), 1 Stück,<br />

Nr. 28: Triens, überprägt auf Bronzen von Hieronymus II. (216-<br />

215 v. Chr.), 3 Stücke,<br />

Nr. 31: Triens, überprägt auf eine Münze der syrakusanischen Demokratie<br />

zwischen 215 und 212, 3 Stücke.<br />

Durch diese m. E. feste Datierung werden mit den Kornähre-KA-<br />

C.Hersh, Num. Chron. 1952, 33 ff. 41 ff. 49 f.

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