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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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Münzmeisternamen auf den bayer.-schwäb. Denaren 219<br />

folgenden Hand-Kirche-Emission XXXX/17-19 etwas umgebildet wurde.<br />

So wie die Kreuz-Kreuz-Gruppe Boleslaw III. in einem typologischen<br />

Zusammenhang mit den analogen, knapp nachfolgenden Bardowieker<br />

Randpfennig-Emissionen zu stehen scheint, so ist auch ein ähnlicher<br />

ikonographischer Zusammenhang zwischen diesen anglisierenden<br />

Prager Denaren und dem verwilderten hybriden Pfennig Dbg. 1782<br />

(Kirche-COLONIA) erkennbar, der etwa in Thüringen entstanden sein<br />

dürfte.<br />

Auch zu Beginn der Regierung von Jaromir findet man beim Kreuz-<br />

Kirche-Typ auf der Seite mit der Kirche den Namen Eduards oder<br />

Edelreds, manchmal unter Hinzufügung von REX ANG, wobei unter<br />

dem Giebel a HE oder HXE steht. Hier (Turnwald XXXXI/1, 4) wurde<br />

sogar der Name eines englischen Münzmeisters AELFZIGE entweder<br />

vorgetäuscht oder wahrheitsgetreu wiedergegeben; die reine Prager<br />

Mache verrät jedoch, daß diese Münzen nicht in Britannien entstanden<br />

sind. Bei den oft ein wenig verwilderten Umschriften auch bei der<br />

Hauptserie Kreuz-Kirche kam es unter Jaromir zu interessanten Ausnahmen,<br />

wenn z. B. nach seinem Namen anstatt seines Herzogstitels<br />

DVX der Stadtname PRAGA folgt, als ob es sich um einen Münzmeisternamen<br />

handeln sollte. Wenn der Name Jaromirs hingegen von den<br />

Buchstaben MNATI und dgl. begleitet wird, so kann angenommen<br />

werden, daß dieselben einen Münzmeister angeben können, da es im<br />

Alttschechischen einen Namen Mnata tatsächlich gibt; unter dem Giebel<br />

befinden sich da die Buchstaben 30V oder ICV. Ebenfalls gab es<br />

damals einen Kosenamen Otesa zum vollständigen Otaslav, weshalb<br />

man die vereinzelte Kreuz-Kirche-Emission (XXXXI/11) von Jaromir<br />

mit der Umschrift auf der Kreuzseite OTESA CVRIM nach Koueim<br />

legt; unter ihrem Giebel befinden sich Miniaturbuchstaben LCIA. Daß<br />

jedoch dort, wo beim Namen des Hl. Wenzeslaus das SCS weggelassen<br />

wurde, es sich unter Jaromir nicht um einen Münzmeister sondern<br />

trotzdem um den Landespatron handelt, wurde nie bezweifelt; unter<br />

dem Giebel der betreffenden Emissionen befinden sich die Buchstabengruppen<br />

ZOE, IOI, DAE und ähnliche. Die unter Jaromir noch offenbar<br />

von Nacub verwaltete Prager Münzstätte prägte die Kreuz-Kirche-<br />

Emissionen auch mit den diesbezüglichen Umschriften wie HACVB:<br />

IN RRA oder HVCAB PRAGA und ähnliche; unter ihrem Giebel gibt<br />

es da symmetrische Buchstabengruppen wie DNC, • DOC • und dgl.<br />

Auch da überall läßt sich annehmen, daß unter dem Giebel nur Verzierungen<br />

in Form von Buchstaben und keine Abkürzungen von Personennamen,<br />

insbesondere nicht von einem zweiten Münzmeister auf<br />

demselben Pfennig stehen. Alle übrigen, insbesondere die figuralen<br />

Typen des Herzogs Jaromir sind ohne Münzmeisternamen. Erst auf<br />

einem mährischen Denar des Herzogs Beetislav vom Typ Hand-Doppelfadenkreuz<br />

begegnet man dem Namen VSEBOR um 1040; es ist

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