jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Lodovico Brunetti<br />
Diese Formel fußt nicht mehr wie die Brown'sche auf dem vorgefundenen<br />
e- und r-Werte, sondern auf dem e- und Pl. 3-Werte. Leider hat<br />
sich bei unserer Nachprüfung ergeben, daß diese Formel nicht haltbar<br />
ist, und dies aus zwei Gründen. In erster Linie dürfen die sich bei der<br />
Auslese des Materials ergebenden Pl. 3-Werte nie ohne weiteres zu<br />
einer statistischen Berechnung herangezogen werden. Es muß zuerst<br />
nachgeprüft werden, inwieweit sie nicht etwa mit unvollkommener Mischung<br />
in Zusammenhang stehen könnten; was unter Umständen eine<br />
vorherige Korrektur erforderlich machen würde.<br />
Ferner hat sich bei der Nachprüfung ergeben, daß auch in dem<br />
Falle, daß die Pl. 3-Zahl sicher nicht mit einer unvollkommenen Mischung<br />
in Zusammenhang steht (also im Falle eines harmonisch vorkommenden<br />
Pl. 3-Wertes), die Formel Metcalf's unrichtig erscheint.<br />
Zum ersten Einwand ist folgendes hervorzuheben. In Metcalf's<br />
Schulbeispiel, der Pence Offa's, ergibt sich nach unserer Tafel A des<br />
Codizills, daß alle dabei vorkommenden Pl. 3 lediglich auf unvollkommener<br />
Mischung beruhen, so daß auf ihrer Grundlage keinerlei statistische<br />
Berechnung zulässig wäre.<br />
Zum zweiten Einwand ist zu ergänzen: Nehmen wir an Hand unserer<br />
Tafel A ein beliebiges Beispiel, und betrachten etwa die Kurve<br />
des V-Wertes 500. Es ergibt sich, daß nach 275 untersuchten Exemplaren<br />
der harmonische Pl. 3-Wert 4 betragen würde. Die Metcalf'sche<br />
Formel ergibt hingegen, daß bei e = 275 und Pl. 3 = 4 der sich ergebende<br />
V-Wert gar nicht 500 betragen würde, sondern 1/ 85294 = 292,<br />
mit einer irrigen Abweichung von 41,6 %.<br />
Zusammenfassend darf festgestellt werden, daß nicht nur nicht die<br />
Brown'sche und nicht die Metcalf'sche, sondern im allgemeinen keinerlei<br />
kondensierte Formel jener Art denkbar wäre, die es erreichen<br />
könnte, in äquivalenter Weise unsere 9 Graphika zu ersetzen. Diese<br />
besitzen den ausschlaggebenden Vorteil, mit hoher Genauigkeit bei<br />
gleicher Schnelligkeit zum gesuchten Resultat zu kommen.<br />
D. M. Metcalf' hat weiterhin ein fleißig ausgearbeitetes mathematisches<br />
Werkzeug vorgelegt, mit dem an Hand einer hinreichenden Anzahl<br />
von Funden, das Verhältnis zwischen dem Schlagvolumen (Q)<br />
zweier verschiedener Münzgattungen ungefähr ausrechenbar wäre, vorausgesetzt<br />
daß sie von ähnlicher geographischer und chronologischer<br />
Herkunft wären. Bei der Berechnung wird in bedenklicher Weise einem<br />
Münzhort und einer isoliert vorgefundenen Streumünze ein gleicher<br />
unitärer Wert erteilt. Im ganzen ergibt sich aus dem umständlichen<br />
Verfahren nicht etwa ein direktes Verhältnis zwischen Schlagvolumina<br />
7 D. M. Metcalf, Statistische Analyse bei der Auswertung von Münzfundmaterialien,<br />
Jahrh. f. Num. u. Geldg., 1958, 187-196.