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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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62<br />

Lodovico Brunetti<br />

Diese Formel fußt nicht mehr wie die Brown'sche auf dem vorgefundenen<br />

e- und r-Werte, sondern auf dem e- und Pl. 3-Werte. Leider hat<br />

sich bei unserer Nachprüfung ergeben, daß diese Formel nicht haltbar<br />

ist, und dies aus zwei Gründen. In erster Linie dürfen die sich bei der<br />

Auslese des Materials ergebenden Pl. 3-Werte nie ohne weiteres zu<br />

einer statistischen Berechnung herangezogen werden. Es muß zuerst<br />

nachgeprüft werden, inwieweit sie nicht etwa mit unvollkommener Mischung<br />

in Zusammenhang stehen könnten; was unter Umständen eine<br />

vorherige Korrektur erforderlich machen würde.<br />

Ferner hat sich bei der Nachprüfung ergeben, daß auch in dem<br />

Falle, daß die Pl. 3-Zahl sicher nicht mit einer unvollkommenen Mischung<br />

in Zusammenhang steht (also im Falle eines harmonisch vorkommenden<br />

Pl. 3-Wertes), die Formel Metcalf's unrichtig erscheint.<br />

Zum ersten Einwand ist folgendes hervorzuheben. In Metcalf's<br />

Schulbeispiel, der Pence Offa's, ergibt sich nach unserer Tafel A des<br />

Codizills, daß alle dabei vorkommenden Pl. 3 lediglich auf unvollkommener<br />

Mischung beruhen, so daß auf ihrer Grundlage keinerlei statistische<br />

Berechnung zulässig wäre.<br />

Zum zweiten Einwand ist zu ergänzen: Nehmen wir an Hand unserer<br />

Tafel A ein beliebiges Beispiel, und betrachten etwa die Kurve<br />

des V-Wertes 500. Es ergibt sich, daß nach 275 untersuchten Exemplaren<br />

der harmonische Pl. 3-Wert 4 betragen würde. Die Metcalf'sche<br />

Formel ergibt hingegen, daß bei e = 275 und Pl. 3 = 4 der sich ergebende<br />

V-Wert gar nicht 500 betragen würde, sondern 1/ 85294 = 292,<br />

mit einer irrigen Abweichung von 41,6 %.<br />

Zusammenfassend darf festgestellt werden, daß nicht nur nicht die<br />

Brown'sche und nicht die Metcalf'sche, sondern im allgemeinen keinerlei<br />

kondensierte Formel jener Art denkbar wäre, die es erreichen<br />

könnte, in äquivalenter Weise unsere 9 Graphika zu ersetzen. Diese<br />

besitzen den ausschlaggebenden Vorteil, mit hoher Genauigkeit bei<br />

gleicher Schnelligkeit zum gesuchten Resultat zu kommen.<br />

D. M. Metcalf' hat weiterhin ein fleißig ausgearbeitetes mathematisches<br />

Werkzeug vorgelegt, mit dem an Hand einer hinreichenden Anzahl<br />

von Funden, das Verhältnis zwischen dem Schlagvolumen (Q)<br />

zweier verschiedener Münzgattungen ungefähr ausrechenbar wäre, vorausgesetzt<br />

daß sie von ähnlicher geographischer und chronologischer<br />

Herkunft wären. Bei der Berechnung wird in bedenklicher Weise einem<br />

Münzhort und einer isoliert vorgefundenen Streumünze ein gleicher<br />

unitärer Wert erteilt. Im ganzen ergibt sich aus dem umständlichen<br />

Verfahren nicht etwa ein direktes Verhältnis zwischen Schlagvolumina<br />

7 D. M. Metcalf, Statistische Analyse bei der Auswertung von Münzfundmaterialien,<br />

Jahrh. f. Num. u. Geldg., 1958, 187-196.

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