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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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OTTO GÖTZ<br />

Der Nürnberger Löwenkönigspfennig<br />

Ein Beitrag zur Münzgeschichte im 13. Jahrhundert<br />

(Tafel 14)<br />

1. Der Nürnberger Löwenkönigspfennig im numismatischen<br />

Schrifttum 1761-1936 bzw. 1961<br />

Name und Begriff „Nürnberger Löwenkönigspfennig" stammen von<br />

H. Gebhart und zwar aus seinen Aufsätzen „Fund von Watzendorf"<br />

und „Der Münzfund von Hersbruck 1928" 2. Es gibt bereits ein eigenes<br />

Schrifttum über diese Münze. Weil die meisten Arbeiten darüber durch<br />

H. Buchenau, G. Habich, H. Gebhart und andere Numismatiker in den<br />

Blättern für Münzfreunde 1904-1924 bzw. in den Mitteilungen der<br />

Bayer. Num. Ges. 1909-1936 erschienen sind, darf ich die wichtigsten<br />

Fragen zu diesem Punkt voraussetzen, bzw. auf die Literaturangabe<br />

unter 1-10 verweisen. Das Neueste darüber stammt von D. M. Metcalf<br />

3. Es gibt aber hier keine neuen Gesichtspunkte. Der Verfasser<br />

folgt völlig den Erkenntnissen Gebharts aus dem Jahre 1936. Ein<br />

schlechtes Exemplar des Löwenkönigspfennigs ist unter Nr. 172 abgebildet.<br />

Als Quelle neuen Wissens kommt Metcalf nicht in Frage.<br />

Als Abschluß dieser Diskussionen zwischen 1761-1936 bzw. 1961<br />

kann man feststellen: Der charakteristische Löwe hat sich aus einem<br />

Löwen der Welfen zu einem böhmischen bzw. bayerischen Löwen gewandelt;<br />

die Person mit Krone und 2 Lilienstäben ist von allen Betrachtern<br />

als König des 13. Jahrhunderts anerkannt; statt der 8-10<br />

Kronenformen hatte man sich zunächst auf 2 geeinigt: 3 Dupfen<br />

(Zacken) oder 3 Lilien; bei der weiteren Erörterung ist von Kronen<br />

nicht mehr die Rede. Als Münzstätte blieb Nürnberg. Man hält die<br />

Prägungen für das Erzeugnis der letzten Staufer. Gebhart schließt die<br />

Besprechungen 1936 ab mit dem Hinweis auf die neuentdeckte Person<br />

des Butiglers Markwart von Neumarkt, der für eine Reihe von Nürnberger<br />

Geprägen 1240-1245 als Münzherr in Frage kommt'. Im übrigen<br />

könnte der Löwenkönigspfennig etwa von Konrad IV. sein<br />

(1250-1254) 5. Die Münze sei das jüngste Stück dieser Zeit, sei in großen<br />

Mengen mit vielen Stempelverschiedenheiten aus zahlreichen Fun-<br />

1 Mitt. Bayer. Num. Ges. 53, 1935.<br />

Mitt. Bayer. Num. Ges. 54, 1936.<br />

The coinage of South Germany in the Thirtenth Century, London 1961.<br />

Münzherr im Auftrag der Hohenstaufen = magister monetae Norimbergensis.<br />

5 In diesem Falle wäre der Löwe zu deuten als Wappentier der Pfalzgrafen von Wittelsbach,<br />

da Otto II. von Bayern der Schwiegervater Konrad IV. war. Der Pfalzgraf<br />

übte für den deutschen König stellvertretende Funktionen aus.

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