jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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246 Otto Götz<br />
dus secundus` gibt es für Neapel, Sizilien, bevor Manfred sich krönte<br />
1258; für die deutschen Besitzungen müßte es deren mehrere geben, da<br />
er nominell 12 Jahre regierte und das staufische Erbgut für ihn größtenteils<br />
behauptet wurde" . . . „über die von Nürnberg und Eger für<br />
Konradin ausgegangenen Prägungen läßt sich vorläufig keine Annahme<br />
ermöglichen".<br />
War in Nürnberg für Konradin gemünzt worden? Bei einem Vergleich<br />
der Löwenpfennige aus dem Wendelsteiner Fund mit den Münzen<br />
aus Schwaben fällt beim Studium der Kronen die Ähnlichkeit der<br />
Ring-Bügelkrone auf: Tafel 14, 8.<br />
In der königlichen Münzstätte Schongau konnte Konradin wohl mit<br />
nur wenig Unterbrechung prägen lassen, auf jeden Fall seit 1262; ab<br />
1254 wachte sicherlich der Reichsverweser und Vormund Ludwig über<br />
die Prägungen im Schwäbischen. Für die königliche Münze in Nürnberg<br />
lag der Fall anders: hier verwaltete die Münze der Butigler. War<br />
dieser Beamte staufisch gesinnt, war der Fall klar. Wie aber, wenn der<br />
Butigler zum Gegenkönig neigte? War nicht 1246 der Gegenkönig<br />
Heinrich Raspe in der Stadt? Auch in Nürnberg gab es große Spannungen,<br />
besonders seit Konrad IV. gestorben war und die Neigung<br />
bestand, Richard von Cornwallis anzuerkennen. Vielleicht spielte bei<br />
den Kämpfen um den Butigler zwischen dem Burggrafen und dem Vormund<br />
auf der einen Seite und den erwachenden Selbständigkeitsbestrebungen<br />
der Stadt in Verbindung mit Richard von Cornwallis und dem<br />
Städtebund auf der anderen Seite auch der Wunsch nach dem Prägerecht<br />
Konradins in Nürnberg eine Rolle. So ist es kein Wunder, wenn<br />
wir auch in Nürnberg 1254-1268, Münzgepräge für Konradin finden,<br />
besonders seit 1265-1266 Konradin und sein Vormund die Herren<br />
von Nürnberg geworden waren. Seit die Reichsmünzstätte Nürnberg<br />
1266 sich fest in der Hand der Staufer befand, konnte Konradin niemand<br />
verwehren, als König von Sizilien und Jerusalem Münzen mit<br />
der Lilienkrone prägen zu lassen, zumal er bei seinen Anhängern als<br />
„heimlicher König der Deutschen" galt.<br />
e. Ergebnis<br />
Diese Arbeit will nur eine Monographie einer einzigen Münze sein,<br />
des Nürnberger Löwenkönigspfennigs. Sie soll ein Beitrag sein zur Geschichte<br />
der Nürnberger Gepräge im 13. Jahrhundert. Sie läßt die<br />
Frage offen, welche Münzstätte und welcher Landesherr die Versorgung<br />
Mittelfrankens ab 1268 übernommen haben. Bei den engen Beziehungen<br />
zwischen dem Herzog von Bayern und dem Burggrafen von<br />
Nürnberg und ihren gemeinsamen Verbindungen zu Rudolf von Habsburg<br />
liegt anhand einer Reihe von Geprägen der Gedanke nahe, die<br />
Könige hätten nach Überwindung einiger Verstimmungen zwischen