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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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30 Konrad Kraft<br />

B) „Alexander" von Kos (Tafel 4, 6)<br />

M. Bieber, JdI 40, 1925, 167-182; Bieber, II, 59 f.; Gebauer, 1938/1, 58-59, 94<br />

K 48; E. Buschor, Das hellenistische Bildnis (1949) 29.<br />

M. Bieber (173) schien zwar „nicht der leiseste Zweifel möglich, daß<br />

die Deutung auf ein idealisiertes Alexanderporträt das Richtige trifft."<br />

Indes dürften unsere Darlegungen wohl gezeigt haben, daß die Ver-,<br />

wendung des korinthischen Helms sehr wohl starke Bedenken begründet,<br />

die durch „Idealisierung", d. h. nüchtern gesagt, durch den<br />

Mangel an wirklichen Alexanderporträtzügen nicht behoben, sondern<br />

nur unterstrichen werden. Darüberhinaus steht nichts im Wege, in dem<br />

behelmten Kopf eine Aresdarstellung oder vielleicht noch besser die<br />

Darstellung eines homerischen Helden, etwa des von Herzog schon vermuteten<br />

Machaon, des Sohnes des Asklepios (vgl. Ilias II, 731 f.) oder,<br />

wenn man will, Achilleus zu sehen."<br />

C) Achatbüste in der Bibliotheque Nationale<br />

E. Babelon, Catalogue des Camees antiques et modernes de la Bibliotheque Nationale<br />

(1897), II, no. 220 pl. 21; Bernoulli 133; Schreiber 202 f.; Kurz, 130 Anm. 3 71.<br />

Während Bernoulli und Schreiber eher Ares dargestellt sehen möchten,<br />

führt 0. Kurz die Büste wieder als eines der zwei sicheren antiken<br />

Alexanderbilder im Helm an, (das andere ist für Kurz der sitzende<br />

„Alexander", siehe unten D). Wieder spricht von vorneherein die korinthische<br />

Helmform gegen die Alexanderbenennung. Daß dies mit<br />

Recht so gefolgert wird, bestätigt ein Vergleich mit einer ganz entsprechenden<br />

Bronzebüste der Sammlung Greau. 72 Denn diese Büste ist<br />

als Applike gebildet und zusammen mit zwei gleichartigen anderen gefunden,<br />

welche Götter darstellen. In diesem Zusammenhang kann auch<br />

die behelmte Bronzebüste und ebenso ihr in Achat gebildetes Pendant<br />

nur ein Gott sein. Damit wird unabhängig vom korinthischen Helm auch<br />

für die Achatbüste gesichert, daß sie nicht Alexander darstellen kann. 73<br />

D) Thronender „Alexander" in Paris (Tafel 4, 3)<br />

J. Babelon, Choix de bronzes et de terres cuites des Collections Opperman et de<br />

Janze (1929) 17-19 Pl. III (danach unsere Abb.); Bernoulli, 115-117; Schreiber,<br />

113-115; Suhr, 58; Bieber, I, 424; Bieber, II, 74; Kurz, 130 Anm. 374.<br />

70 Zur Meinung von Kurz vgl. Anm. 63. — Vgl. auch Anm. 59 a. — Aus den gleichen<br />

Gründen wie der Kopf von Kos kann natürlich auch der Kopf Gebauer K 15<br />

kein Alexander sein; es ist eher ein Athenakopf.<br />

71 Eine Abb. auch bei Fr. Koepp, Alexander der Große (1899) Abb. 15.<br />

72 (W. Froehner), Coll. J. Greau, Cat. des bronzes antiques, Vente H6tel Drouot, 1885,<br />

no. 47 und Pl. I—III: „trouves en 1840 ä Vienne (Isere). Decor d'une base de<br />

trepied."<br />

73 Schreiber, 202 datiert mit Babelon in „gute hellenistische Zeit". Mir scheint die<br />

antike Herstellung nicht so sicher. Doch spielt das hier keine Rolle.<br />

74 Gebauer hat die Statuette nicht in sein Verzeichnis aufgenommen, bemerkt aber<br />

S. 106 K 82: „wie das ganze Machwerk eine Kontamination ist."

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