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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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244 Otto Götz<br />

Mainz. Als dieser sich als Gegner des Kaisers entpuppte, übernahm<br />

der Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen das Amt des Reichsgubernators<br />

und Vormunds. Als Friedrich II. auf dem Konzil von Lyon abgesetzt<br />

wurde, begann Konrad den offenen Kampf gegen die Gegner<br />

des Kaisers. Am 22. 5. 1246 wurde Heinrich Raspe in Veitshöchheim<br />

von einigen geistlichen Fürsten zum Gegenkönig gewählt. Eine Krönung<br />

fand niemals statt. Der 17-jährige und mündige Konrad zog sofort<br />

gegen Raspe, verlor aber die Schlacht bei Nidda. Für Raspe war<br />

der Weg nach Nürnberg frei, zumal der Burggraf von Nürnberg auf<br />

seiner Seite stand. Inmitten des Burggrafen Friedrich und des päpstlichen<br />

Legaten Philipp von Ferrara zog der Gegenkönig in Nürnberg<br />

ein. Es besteht also die Möglichkeit, daß der Gegenkönig Raspe bei<br />

dieser Gelegenheit 1246 in Nürnberg hat Münzen prägen lassen. Aber<br />

daß Raspe diese Möglichkeit benützt hat, ist keineswegs auch nur wahrscheinlich.<br />

Münzen von ihm aus Nürnberg sind keine bekannt.<br />

Konrad IV. (1247-1254) und der Gegenkönig Wilhelm v. Holland<br />

1247-1256: Konrad IV. erholte sich rasch von diesem Unglück bei<br />

Nidda. 6 Wochen nach der Niederlage heiratete er am 1. 9. 1246 in<br />

Vohburg die Tochter Elisabeth des Bayernherzogs Ottos II.<br />

Von Münzen sind für Konrad IV. seit seiner Wahl in Wien nachzuweisen:<br />

a) In Joachims „Groschenbüchlein" eine Münze mit Legende und<br />

Dreiringkrone und Zepter und Reichsapfel: Konradus rex; Rs.<br />

moneta in vete . . . (unleserlich).<br />

b) Von den Löwenkönigspfennigen gebührt ihm wohl die Lilienkrone<br />

(Tafel 14, 11), die seit der Schlacht bei Bouvines 1214 von<br />

fast allen europäischen Fürsten übernommen worden war.<br />

c) Bei Gaettens Bd. II Nr. 1491 und 1492: Dreiringkrone mit Bügel.<br />

Wilhelm v. Holland konnte 1247 nur außerhalb der Tore Kölns, in<br />

Wörringen, zum Gegenkönig gewählt werden. Erst am 1. 11. 1248 fand<br />

die Krönung in Aachen statt. Er ließ in Aachen, Trier und Dortmund<br />

Münzen schlagen. Von den Bayernherzögen Otto II. und Ludwig II.<br />

und dessen Bruder Heinrich war er nie anerkannt worden. Die Herzöge<br />

übten schon damals und seit 1246 als Verwandte des staufisch<br />

königlichen Hauses reichsrichterliche Befugnisse aus. Der Burggraf von<br />

Nürnberg stand allerdings bis 1250 auf Wilhelms Seite. Münzen in<br />

Nürnberg sind für Wilhelm nie geprägt worden.<br />

d. Konradin, Konrads IV. Sohn, und sein Vormund Pfalzgraf und<br />

Reichsverweser Ludwig von Bayern 1252-1268:<br />

Nach Friedrich II. Tod 1250 in Italien eilte der Sohn Konrad 1251<br />

nach dem Süden, um die Krone Siziliens für die Staufer zu bewahren.<br />

In Deutschland hinterließ Konrad seinen erst nach dem Aufbruch geborenen<br />

Sohn Konradin (geb. 25. 3. 1252). Als König Konrad 24-jährig

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