aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB
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5.5 Exkurs: Greedy-Heuristiken für das Rucksackproblem und deren Analyse<br />
Gleichungen erfüllt sein müssen:<br />
x(δ + (s)) = <br />
(s,v)∈A<br />
x(δ − (t)) = <br />
(u,t)∈A<br />
xsv = 1<br />
xut = 1.<br />
(5.33)<br />
Jeder andere Knoten v ∈ V \ {s, t} ist nur „Durchgangsknoten“, d. h. wenn ein Bogen <strong>des</strong><br />
(s, t)-Weges in v hineinführt, dann geht auch ein Bogen dieses Weges hinaus. Geht kein<br />
Bogen in v hinein, dann geht auch keiner hinaus. Also müssen die folgenden Ungleichungen<br />
erfüllt sein:<br />
x(δ − (v)) − x(δ + (v)) = <br />
xuv − <br />
xvw = 0 ∀v ∈ V \ {s, t}. (5.34)<br />
(u,v)∈A<br />
(v,w)∈A<br />
Reicht dieses System von Gleichungen und Ungleichungen (5.32), (5.33), (5.34) zur Lösung<br />
<strong>des</strong> Kürzeste-Wege-Problems aus? Benötigt man zusätzlich Ganzzahligkeitsbedingungen?<br />
Braucht man noch mehr Ungleichungen oder Gleichungen? Denken Sie darüber<br />
nach!<br />
5.5 Exkurs: Greedy-Heuristiken für das Rucksackproblem<br />
und deren Analyse<br />
Betrachtet man das Kürzeste-Wege-Problem und die Berechnung minimaler aufspannender<br />
Bäume, dann könnte man meinen, dass der Greedy-Algorithmus immer eine gute Methode<br />
zur Lösung kombinatorischer Optimierungsprobleme ist. Das ist natürlich nicht so.<br />
Wir wollen <strong>des</strong>halb Varianten dieses Algorithmen-Typs für das Rucksackproblem (engl.:<br />
knapsack problem) untersuchen. Das Rucksackproblem ist in einem gewissen Sinne eines<br />
der einfachsten (aber dennoch N P-schweren) ganzzahligen Optimierungsprobleme.<br />
Das Rucksackproblem kann folgendermaßen beschrieben werden. Gegeben seien n verschiedene<br />
Arten von Gegenständen, die in einen Rucksack gefüllt werden sollen. Der<br />
Rucksack hat ein beschränktes Fassungsvermögen b. Jeder Gegenstand einer Art j hat<br />
ein „Gewicht“ aj und einen „Wert“ cj. Der Rucksack soll so gefüllt werden, dass seine<br />
Kapazität nicht überschritten wird und der Gesamtinhalt so wertvoll wie möglich ist.<br />
Von diesem Problem gibt es viele Varianten. Hier betrachten wir zwei von diesen.<br />
(5.35) Definition. Seien aj, cj ∈ Z+, j = 1, 2, . . . , n und b ∈ N.<br />
(a) Das Problem<br />
max<br />
n<br />
j=1<br />
cjxj<br />
n<br />
ajxj ≤ b<br />
j=1<br />
xj ∈ Z+<br />
(KP)<br />
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