23.06.2013 Aufrufe

aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

9 Die Grundversion <strong>des</strong><br />

Simplex-Algorithmus<br />

In Satz (8.5) haben wir gezeigt, dass die Menge der Optimallösungen eines linearen<br />

Programms eine Seitenfläche <strong>des</strong> durch die Restriktionen definierten Polyeders ist. Dieses<br />

Ergebnis haben wir in Folgerung (8.14) dahingehend verschärft, dass wir nachweisen<br />

konnten, dass bei spitzen Polyedern das Optimum, falls es existiert, stets in einer Ecke<br />

angenommen wird. Wollen wir also ein Verfahren entwerfen, das lineare Programme über<br />

spitzen Polyedern löst, so genügt es, ein Verfahren anzugeben, dass eine optimale Ecke<br />

derartiger Polyeder findet.<br />

Aus Abschnitt 2.3 wissen wir, dass wir uns auf lineare Programme über Polyedern der<br />

Form P = (A, b) = {x ∈ R n | Ax = b, x ≥ 0} beschränken können. In Folgerung (8.12)<br />

haben wir gezeigt, dass ein solches Polyeder stets spitz ist, falls es nicht leer ist. Wenn<br />

wir also einen Algorithmus angeben können, der die optimale Ecke eines linearen Programms<br />

der Form max c T x, x ∈ P = (A, b) findet, so können wir mit diesem alle linearen<br />

Programmierungsprobleme lösen.<br />

(9.1) Definition. Ein lineares Programm der Form<br />

max c T x<br />

Ax = b<br />

x ≥ 0<br />

heißt ein lineares Programm in Standardform. Wenn nichts anderes gesagt wird, nehmen<br />

wir immer an, dass A ∈ K (m,n) , b ∈ K m , und c ∈ K n gilt. △<br />

Ist der Rang von A gleich n, so wissen wir, dass das Gleichungssystem Ax = b entweder<br />

gar keine oder eine eindeutig bestimmte Lösung hat, die mit dem Gauß’schen Eliminationsverfahren<br />

berechnet werden kann. Da also entweder keine Lösung existiert oder der<br />

einzige zulässige Punkt leicht bestimmt werden kann, liegt kein wirkliches Optimierungsproblem<br />

vor. Wir wollen daher voraussetzen, dass rang(A) < n gilt. Ferner nehmen wir<br />

an, um die Darstellung einfacher zu machen, dass die Zeilen von A linear unabhängig<br />

sind und dass P = (A, b) = ∅ ist. Wir treffen also folgende Verabredung:<br />

(9.2) Generalvorausssetzungen für Kapitel 9.<br />

(a) A ist eine (m, n)-Matrix mit m < n,<br />

(b) rang(A) = m,<br />

(c) P = (A, b) = ∅. △<br />

159

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!