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aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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3 Diskrete Optimierungsprobleme<br />

Dieses Kapitel enthält eine Liste von algorithmischen Fragestellungen der Graphentheorie.<br />

Wir werden — neben historisch interessanten Aufgaben — insbesondere Optimierungsprobleme<br />

aufführen, die ein weites Anwendungsspektrum besitzen.<br />

3.1 Kombinatorische Optimierungsprobleme<br />

Bevor wir auf graphentheoretische Optimierungsprobleme eingehen, führen wir kombinatorische<br />

Optimierungsprobleme in allgemeiner Form ein.<br />

(3.1) Definition (Allgemeines kombinatorisches Optimierungsproblem). Gegeben<br />

seien eine endliche Menge I und eine Funktion f : I → R, die jedem Element von<br />

I einen “Wert” zuordnet. Gesucht ist ein Element I ∗ ∈ I, so daß f(I ∗ ) so groß (oder<br />

klein) wie möglich ist. △<br />

Eine Problemformulierung dieser Art ist relativ sinnlos, da über ein Problem, das wie<br />

oben gegeben ist, kaum vernünftige mathematische Aussagen gemacht werden können.<br />

Algorithmisch ist (3.1) auf triviale Weise lösbar: man durchlaufe alle Elemente I von I,<br />

werte die Funktion f(I) aus und wähle das Element I ∗ mit dem größten (oder kleinsten)<br />

Wert f(I ∗ ) aus. Falls die Elemente I ∈ I algorithmisch bestimmbar und f(I) auswertbar<br />

ist, hat der eben beschriebene Enumerationsalgorithmus eine sogenannte lineare Laufzeit,<br />

da je<strong>des</strong> Element von I nur einmal betrachtet wird.<br />

Die üblicherweise auftretenden kombinatorischen Optimierungsprobleme sind jedoch<br />

auf andere, wesentlich strukturiertere Weise gegeben. Die Menge I ist nicht durch explizite<br />

Angabe aller Elemente spezifiziert sondern implizit durch die Angabe von Eigenschaften,<br />

die die Elemente von I haben sollen. Ebenso ist die Funktion f nicht punktweise<br />

sondern durch “Formeln” definiert.<br />

In dieser Vorlesung wollen wir uns hauptsächlich auf den folgenden Problemtyp konzentrieren.<br />

(3.2) Definition (Komb. Optimierungsproblem mit linearer Zielfunktion).<br />

Gegeben seien eine endliche Menge E (genannt Grundmenge), eine Teilmenge I der<br />

Potenzmenge 2E von E (die Elemente von I heißen zulässige Mengen oder zulässige<br />

Lösungen) und eine Funktion c : E → R. Für jede Menge F ⊆ E definieren wir ihren<br />

“Wert” durch<br />

c(F ) := <br />

c(e),<br />

und wir suchen eine Menge I ∗ ∈ I, so dass c(I ∗ ) so groß (oder klein) wie möglich ist.△<br />

e∈F<br />

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