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aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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9.5 Die Phase I<br />

(9.37) Bemerkung (Worst-Case Verhalten <strong>des</strong> Simplexverfahrens). Zu fast allen<br />

bekannten Pivotauswahlregeln (speziell zu allen, die hier genannt wurden) kennt man<br />

heute eine Klasse von Polyedern und Zielfunktionen, so dass der Simplexalgorithmus bei<br />

Anwendung einer zugehörigen Auswahlregel durch alle Ecken <strong>des</strong> Polyeders läuft. Da die<br />

Anzahl der Ecken dieser Polyeder exponentiell mit der Anzahl der Variablen wächst, sagt<br />

man, dass das Simplexverfahren ein exponentielles worst-case Verhalten besitzt. △<br />

9.5 Die Phase I<br />

Zur vollständigen Beschreibung der Grundversion der Simplexmethode fehlt noch eine<br />

Darstellung der Phase I von (9.17). Diese wollen wir nun nachholen. Ist das Ungleichungssystem<br />

Ax = b, x ≥ 0 gegeben, so können wir stets o. B. d. A. b ≥ 0 annehmen, denn<br />

Multiplikation einer Gleichung mit −1 verändert das Polyeder nicht.<br />

(9.38) Phase I <strong>des</strong> Simplexverfahrens.<br />

Eingabe: A ∈ K (m,n) , b ∈ K m mit b ≥ 0.<br />

Ausgabe:<br />

(a) P = (A, b) = ∅ oder<br />

(b) P = (A, b) = {x} oder<br />

(c) Ausgabe von I ⊆ {1, . . . , m} und B = (p1, . . . , pk) mit folgenden Eigenschaften:<br />

(1) Mit A ′ := AI·, b ′ := bI gilt P = (A ′ , b ′ ) = ∅, rang(A ′ ) = |I| = k, k < n und<br />

P = (A ′ , b ′ ) = P = (A, b).<br />

(2) A ′ B ist eine zulässige Basis von A′ .<br />

Wir formulieren zunächst ein lineares „Hilfsprogramm“. Sei D := (A, I) und betrachte<br />

das LP:<br />

max 1 T Ax<br />

<br />

x<br />

<br />

D = b<br />

y<br />

x, y ≥ 0<br />

(9.39)<br />

wobei x T = (x1, . . . , xn), y T = (yn+1, . . . , yn+m) gesetzt wird. (9.39) erfüllt die Zusatzvoraussetzungen<br />

(9.2)(a), (b), (c), und mit B = (n + 1, . . . , n + m) ist DB eine zulässige<br />

Basis mit zugehöriger Basislösung x = 0, y = b. Es gilt offenbar<br />

<br />

x<br />

<br />

D = b<br />

y<br />

x, y ≥ 0<br />

⇐⇒<br />

Ax + y = b<br />

x, y ≥ 0<br />

daraus folgt 1 T Ax = 1 T b − 1 T y, d. h. (9.39) ist äquivalent zu max{1 T b − 1 T y | Ax + y =<br />

b, x, y ≥ 0} bzw. zu<br />

1 T b − min 1 T y<br />

Ax + y =b<br />

x, y ≥0.<br />

(9.40)<br />

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