aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB
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6 Maximale Flüsse in Netzwerken<br />
der Theorie der linearen Optimierung) zu (6.5) dual.<br />
min <br />
a∈A<br />
caya<br />
ya + zv − zu ≥ 0 falls a = (u, v) ∈ A(V \ {s, t}),<br />
ya − zu ≥ −1 falls a = (u, s), u = t,<br />
ya + zv ≥ 1 falls a = (s, v), v = t,<br />
ya − zu ≥ 0 falls a = (u, t), u = s,<br />
ya + zv ≥ 0 falls a = (t, v), v = s,<br />
ya ≥ 1 falls a = (s, t),<br />
ya ≥ −1 falls a = (t, s),<br />
ya ≥ 0 für alle a ∈ A.<br />
Führen wir zusätzlich (zur notationstechnischen Vereinfachung) die Variablen zs und<br />
zt ein und setzen sie mit 1 bzw. 0 fest, so kann man dieses LP äquivalent, aber etwas<br />
kompakter wie folgt schreiben:<br />
min <br />
a∈A<br />
caya<br />
ya + zv − zu ≥ 0 für alle a = (u, v) ∈ A,<br />
zs = 1<br />
zt = 0<br />
ya ≥ 0 für alle a ∈ A.<br />
(6.6)<br />
Wir benutzen nun (6.5) und (6.6), um folgenden berühmten Satz, der auf Ford, Jr. and<br />
Fulkerson (1956) und P. Elias and Shannon (1956) zurückgeht, zu beweisen.<br />
(6.7) Satz (Max-Flow-Min-Cut-Theorem). Gegeben seien ein Digraph D = (V, A)<br />
mit Bogenkapazitäten ca ∈ R, ca ≥ 0 für alle a ∈ A, und zwei verschiedene Knoten<br />
s, t ∈ V . Dann ist der maximale Wert eines zulässigen (s, t)-Flusses gleich der minimalen<br />
Kapazität eines (s, t)-Schnittes. △<br />
Beweis. Aufgrund von Lemma (6.4) genügt es zu zeigen, dass es einen (s, t)-Schnitt gibt,<br />
<strong>des</strong>sen Kapazität gleich dem maximalen Flusswert ist. Da alle Variablen beschränkt sind<br />
und der Nullfluss zulässig ist, hat (6.5) eine optimale Lösung. Sei also x∗ ein optimaler<br />
zulässiger (s, t)-Fluss mit Wert val(x∗ ). Aufgrund <strong>des</strong> Dualitätssatzes der linearen Programmierung<br />
gibt es eine Lösung, sagen wir y∗ a, a ∈ A und z∗ v, v ∈ V , <strong>des</strong> zu (6.5) dualen<br />
Programms (6.6) mit val(x∗ ) = <br />
a∈A cay∗ a. Wir setzen: W := {u ∈ V | z∗ u > 0} und<br />
zeigen, dass δ + (W ) ein (s, t)-Schnitt mit c(δ + (W )) = val(x∗ ) ist.<br />
Offenbar gilt s ∈ W , t ∈ W , also ist δ + (W ) ein (s, t)-Schnitt. Ist a = (u, v) ∈ δ + (W ),<br />
dann gilt z∗ u > 0, z∗ v ≤ 0 und folglich y∗ a ≥ z∗ u − z∗ v > 0. Aufgrund <strong>des</strong> Satzes vom<br />
schwachen komplementären Schlupf muss dann in der zu y∗ a gehörigen Ungleichung xa ≤<br />
ca <strong>des</strong> primalen Programms (6.5) Gleichheit gelten. Also erfüllt der optimale (s, t)-Fluss<br />
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