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aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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10.1 Fourier-Motzkin-Elimination<br />

(10.7) Satz. Seien A eine (m, n)-Matrix, b ∈ K m , j ∈ {1, . . . , n} und I, J eine Partition<br />

der Zeilenindexmenge M = {1, . . . , m}. Seien D ∈ K r×n , d ∈ K r die durch Fourier-<br />

Motzkin-Elimination der Variablen j gewonnene Matrix bzw. Vektor.<br />

Setze E := p −1 ((Z ∩ I) ∪ ((N × P ) ∩ (I × I))), F := R \ E, (wobei p die in (10.1)<br />

Schritt 2 definierte Abbildung ist), dann gilt: Das System<br />

AI·x ≤ bI, AJ·x < bJ<br />

hat eine Lösung genau dann, wenn das System<br />

DE·x ≤ dE, DF ·x < dF<br />

eine Lösung hat. △<br />

Beweis. Hausaufgabe. ✷<br />

Wir können nun die Fourier-Motzkin-Elimination sukzessive auf alle Spaltenindizes<br />

anwenden. Ist in einem Schritt die neu konstruierte Matrix leer, so ist das System konsistent.<br />

Wir wollen herausfinden, was passiert, wenn Ax ≤ b nicht konsistent ist. Wir<br />

nehmen daher an, dass keine der sukzessiv konstruierten Matrizen leer ist.<br />

Eliminieren wir die 1. Spalte von A, so erhalten wir nach Satz (10.4) eine (r1, n)-Matrix<br />

D1 und einen Vektor d1 ∈ K r1 mit<br />

Ax ≤ b ist konsistent ⇐⇒ D1x ≤ d1 ist konsistent.<br />

Die erste Spalte von D1 ist eine Nullspalte. Nun eliminieren wir die zweite Spalte von<br />

D1 und erhalten mit Satz (10.4) eine (r2, n)-Matrix D2 und einen Vektor d2 ∈ K r2 mit<br />

D1x ≤ d1 ist konsistent ⇐⇒ D2x ≤ d2 ist konsistent.<br />

Die erste und die zweite Spalte von D2 bestehen aus lauter Nullen. Wir eliminieren nun<br />

die dritte Spalte von D2 und fahren auf diese Weise fort, bis wir die n-te Spalte eliminiert<br />

haben. Insgesamt erhalten wir:<br />

Ax ≤ b ist konsistent ⇐⇒ D1x ≤ d1 ist konsistent ⇐⇒ . . . ⇐⇒ Dnx ≤ dn ist konsistent.<br />

Was haben wir durch diese äquivalenten Umformungen gewonnen? Nach Konstruktion<br />

hat die n-te Matrix Dn dieser Folge von Matrizen nur noch Nullspalten, ist also eine<br />

Nullmatrix. Das System Dnx ≤ dn ist also nichts anderes als 0x ≤ dn, und die Konsistenz<br />

dieses letzten Ungleichungssystems ist äquivalent zur Konsistenz von Ax ≤ b. Die<br />

Konsistenz von 0x ≤ dn ist trivial überprüfbar, denn 0x ≤ dn hat genau dann keine<br />

Lösung, wenn der Vektor dn ∈ K rn eine negative Komponente hat; das heißt, dn ≥ 0 ist<br />

äquivalent zur Konsistenz von Ax ≤ b.<br />

Aus Satz (10.6) folgt außerdem Folgen<strong>des</strong>: Es existiert eine Matrix U1 ∈ K (r1,m) mit<br />

U1 ≥ 0 und<br />

D1 = U1A, d1 = U1b.<br />

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