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aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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9.4 Spalten- und Zeilenauswahlregeln<br />

kleineren Problemen durchaus einem mehrfachen Basisaustausch entspricht und sich daher<br />

nicht auszahlt. Bei großen Problemen ist i. A. der Basiswechsel rechenaufwendiger als<br />

die komplizierte Auswahl der Pivotspalte. Hier zahlt sich dann die sorgfältige Auswahl<br />

der Pivotspalte bei der Gesamtrechenzeit aus.<br />

Bei der Auswahl von Pivotzeilen gibt es nicht so viele interessante Regeln, aber hier<br />

kann durch geschickte Wahl die Endlichkeit <strong>des</strong> Simplexverfahrens erzwungen werden.<br />

Im folgenden gehen wir davon aus, dass der Spaltenindex s durch eine Spaltenauswahl-<br />

regel (9.27) bestimmt wurde und setzen R := {i ∈ {1 . . . , m} |<br />

zunächst eine Definition.<br />

bi<br />

ais = λ0}. Wir treffen<br />

(9.28) Definition. Ein Vektor x T = (x1, . . . , xn) ∈ K n heißt lexikographisch positiv<br />

(wir schreiben: x ≻ 0), wenn die erste von Null verschiedene Komponente positiv ist<br />

(d. h. ist i := min supp(x), dann ist xi > 0). Wir schreiben x ≻ y, falls x − y ≻ 0 gilt.△<br />

(9.29) Bemerkung. „≻“ definiert eine totale Ordnung im K n . Wir schreiben x y ⇐⇒<br />

x ≻ y ∨ x = y und bezeichnen mit lex–min S das lexikographische Minimum einer<br />

endlichen Menge S ⊆ K n . △<br />

(9.30) Bemerkung (1. Lexikographische Zeilenauswahlregel). Wähle r ∈ R so<br />

dass<br />

1<br />

ars<br />

(A −1<br />

B A)r· = lex – min{ 1<br />

(A<br />

ais<br />

−1<br />

B A)i· | ais > 0, i ∈ {1, . . . , m}}.<br />

Mit Regel (9.30) wird je<strong>des</strong> Simplexverfahren unabhängig von der Spaltenauswahlregel<br />

endlich.<br />

(9.31) Bemerkung (Endlichkeit <strong>des</strong> Simplexalgorithmus). Wird im Simplexverfahren<br />

die 1. Lexikographische Regel (9.30) verwendet, so endet der Algorithmus nach<br />

endlich vielen Schritten, gleichgültig, welche Spaltenauswahlregel verwendet wird. △<br />

Beweis. Wir zeigen zuerst:<br />

1<br />

ars<br />

(A −1<br />

B A)r· ≺ 1<br />

(A<br />

ais<br />

−1<br />

B A)i· ∀ i = r, (9.32)<br />

das heißt, das lexikographische Minimum wird eindeutig angenommen. Seien r und r ′<br />

Indizes mit<br />

1<br />

ars<br />

(A −1<br />

B A)r· = 1<br />

ar ′ (A<br />

s<br />

−1<br />

B A)r ′ ·<br />

△<br />

(9.33)<br />

und o. B. d. A. sei A = (AB, AN). Dann gilt (A −1<br />

B A)r· = (A −1<br />

B )r·A = (eT r , Ar·) und<br />

(A −1<br />

B A)r ′ · = (eT r ′, Ar ′ ·) und (9.33) impliziert (eT r , Ar·) = ars<br />

(eT r ′, Ar ′ ·). Damit folgt er =<br />

ar ′ s<br />

ars<br />

a<br />

er<br />

r ′ s<br />

′ und somit r = r′ . Also gilt (9.32).<br />

Sei AB nun eine zulässige Basis von A (z. B. die Startbasis (evtl. auch die der Phase I))<br />

und sei TB das zugehörige Simplextableau (vgl. (9.19)). O. B. d. A. sei<br />

<br />

TB =<br />

0 c −c T B A −1<br />

B b<br />

I A A −1<br />

B b<br />

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