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aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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10.1 Fourier-Motzkin-Elimination<br />

Ganz offensichtlich können einige der Koeffizienten gekürzt werden. Wir sehen, dass die<br />

Zeilen (1), (6), (7) obere und die Ungleichungen (2), (3), (4), (5) untere Schranken auf den<br />

für x1 zulässigen Wert liefern. Wir sehen aber auch, dass die Eliminationsmethode viele<br />

überflüssige (wir werden das später redundante nennen) Ungleichungen liefert.<br />

Rechentechnisch ist es offensichtlich geschickter, die Zeilen der Matrix A vor Beginn<br />

<strong>des</strong> Algorithmus zu skalieren. In einem Vorbereitungsschritt multiplizieren wir jede Zeile<br />

Ai· der Matrix A und die Zahl bi mit dem Wert | 1 |. Nennen wir die so skalierte Matrix<br />

aij<br />

ebenfalls A, so haben die Elemente der j-ten Spalte den Wert 0, +1 oder -1. Die Berechnung<br />

der Zeile Di· der Matrix D und der rechten Seite di <strong>des</strong> neuen Ungleichungssystems<br />

Dx ≤ d in Schritt 3.(b) geschieht dann durch<br />

Di· := As· − At·,<br />

di := bs − bt .<br />

Wir wollen nun das Ergebnis der Elimination der j-ten Variablen analysieren. Wir<br />

schauen zunächst einige Trivialfälle an.<br />

Wenn alle Elemente der Spalte A·j Null sind, so ist A = D. Gilt M = P oder M =<br />

N, sind also alle Elemente der Spalte A·j von Null verschieden und haben dasselbe<br />

Vorzeichen, dann ist r = 0 und somit D die leere Matrix mit 0 Zeilen und n Spalten.<br />

P (D, d) ist dann der gesamte Raum K n .<br />

(10.4) Satz. Sei A ∈ K (m,n) , b ∈ K m , j ein Spaltenindex von A, und seien D ∈<br />

K (r,n) , d ∈ K r die in (10.1) konstruierte Matrix bzw. Vektor. Es gilt:<br />

(a) Die j-te Spalte von D ist der Nullvektor.<br />

(b) Jede Ungleichung Di·x ≤ di, i = 1, . . . , r, ist eine konische Kombination der Ungleichungen<br />

Ak·x ≤ bk, k = 1, . . . , m, d. h. es existiert ein Vektor u ∈ R m , u ≥ 0 mit<br />

u T A = Di· und u T b = di.<br />

(c) Daraus folgt, es existiert eine (r, m)-Matrix U, U ≥ 0, mit UA = D und Ub = d.<br />

(d) Sei x ∈ K n mit xj = 0, sei ej der j-te Einheitsvektor und seien N, Z, P die in<br />

Schritt 1 von (10.1) definierten Mengen.<br />

Setzen wir:<br />

Dann gilt<br />

λi := 1<br />

(bi − Ai·x)<br />

aij<br />

<br />

für alle i ∈ P ∪ N,<br />

−∞<br />

L :=<br />

max{λi | i ∈ N}<br />

<br />

falls N = ∅,<br />

falls N = ∅,<br />

U :=<br />

+∞<br />

min{λi | i ∈ P }<br />

falls P = ∅,<br />

falls P = ∅.<br />

x ∈ P (D, d) ⇒ L ≤ U und x + λej ∈ P (A, b) ∀λ ∈ [L, U] (d1)<br />

x + λej ∈ P (A, b) ⇒ λ ∈ [L, U] und x ∈ P (D, d). (d2)<br />

△<br />

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