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aktuelle Version des Vorlesungsskripts - ZIB

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9.5 Die Phase I<br />

Null verschiedene Pivotelemente vorhanden sind. Da wir ja nur Nichtbasisvariable<br />

gegen degenerierte Basisvariable austauschen, also Nullen gegen Nullen tauschen,<br />

können wir auch Pivotoperationen auf negativen Elementen zulassen.<br />

(I.4) Falls es r ∈ {1, . . . , t} und s ∈ {1, . . . , n} gibt, so dass zqs keine künstliche Variable<br />

ist und drs = 0 gilt, dann führe eine Pivotoperation mit dem Pivotelement drs<br />

entsprechend Satz (9.12) durch. Wir erhalten dadurch eine neue Basis DB ′, mit<br />

einer künstlichen Variablen weniger, setzen B := B ′ und gehen zu (I.3).<br />

(I.5) Falls dij = 0 ∀ i ∈ {1, . . . , t} ∀ s ∈ {1, . . . , n}, für die zqs keine künstliche Variable<br />

ist, dann hat das Gleichungssystem zB = D −1<br />

B b − D−1<br />

B DNzN bis auf Permutationen<br />

der Zeilen und Spalten folgende Form:<br />

⎛ ⎞ ⎡ ⎤ ⎡<br />

zp1 0<br />

⎜ ⎟ ⎢ ⎥<br />

⎝ . ⎠ = ⎣.<br />

⎦ − ⎣<br />

0<br />

0<br />

⎤<br />

∗⎦<br />

<br />

xN<br />

yN<br />

zpt<br />

und ⎛ ⎞ ⎡ ⎤ ⎡<br />

⎤<br />

zpt+1<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ . ⎠ = ⎣∗⎦<br />

− ⎣ ∗ ∗⎦<br />

zpm<br />

xN<br />

(mit yB = (zp1 , . . . , zpt), xB = (zpt+1 , . . . , zpm), zN = (xN, yN)).<br />

Setzen wir also die künstlichen Variablen Null, so ist der obere Teil <strong>des</strong> Gleichungssystems<br />

yB = 0 − 0xN<br />

unabhängig von der Belegung von xN stets erfüllt, d. h. wir können alle Zeilen<br />

D1·, . . . , Dt· streichen. Ist I = {t+1, . . . , m} und J = {j ∈ {1, . . . , n} | zqj<br />

künstliche Variable} so gilt<br />

ist keine<br />

xB = (D −1<br />

B b)I − DIJxN<br />

und B = (pt+1, . . . , pm) ist eine zulässige Basis von A ′ := AI· mit rang(A ′ ) = k :=<br />

m − t.<br />

Ist k = n, so gilt wieder P = (A, b) = {x}, und wir enden mit Antwort (b). Andernfalls<br />

gilt k < n, und wir beenden das Verfahren mit Antwort (c), STOP! △<br />

Die Korrektheit <strong>des</strong> Phase-I-Verfahrens (9.38) ist aufgrund der oben gemachten Bemerkungen<br />

offensichtlich. Algorithmus (9.38) zeigt auch, dass man bei der Lösung von<br />

linearen Programmen im wesentlichen mit der Grundversion <strong>des</strong> Simplexalgorithmus zur<br />

Lösung von Phase II auskommt. Es ist lediglich zusätzlich etwas Buchhaltung (Einführung<br />

künstlicher Variablen, Streichen von Spalten und Zeilen) zusätzlich durchzuführen.<br />

Außerdem sind u. U. im Schritt (I.4) Pivotoperationen auf negativen Pivotelementen erforderlich.<br />

Die Pivotformeln ändern sich dadurch aber nicht.<br />

yN<br />

<br />

187

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