Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...
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80 KAPITEL 3. TURINGMASCHINEN<br />
ist. Wir können sie wie folgt als ” normale“ TM beschreiben, wobei der Initialzustand<br />
(q0, s0) auch f<strong>in</strong>al ist:<br />
M = (Q, Σ, δ, (q0, s0), (q0, s0))<br />
mit den folgenden Übergangsregeln:<br />
((q0, s0), s) → ((q1, s), R) für alle s ∈ Σ<br />
((q1, s), s ′ ) → ((q1, s), R) für alle s ′ ∈ Σ, s ′ = s<br />
((q1, s), #) → ((q0, s0), #).<br />
Zum Beispiel wird die E<strong>in</strong>gabe stt(t = s) wie folgt berechnet:<br />
((q0, s0), stt) ⊢ ((q1, s), stt) ⊢ ((q1, s), stt) ⊢ ((q1, s), stt#) ⊢ ((q0, s0), stt#).<br />
Hier hält die TM und akzeptiert.<br />
3.2.3 TM mit erweitertem Bandalphabet<br />
Manchmal ist es geschickt, zusätzliche (Hilfs-)Symbole auf das Band schreiben zu<br />
dürfen, die nicht zum E<strong>in</strong>gabealphabet gehören. Das bedeutet, dass außer dem<br />
E<strong>in</strong>gabealphabet Σ noch e<strong>in</strong> Bandalphabet Γ mit Σ ⊆ Γ gegeben wird und die<br />
Übergangsfunktion δ mit allen Symbolen aus Γ arbeitet, d.h., δ ist e<strong>in</strong>e partielle<br />
Funktion mit Def<strong>in</strong>itionsbereich Q×(Γ∪{#}) und Wertebereich Q×(Γ∪{#, L, R}).<br />
E<strong>in</strong>e TM mit erweitertem Bandalphabet ist also e<strong>in</strong> 6-Tupel<br />
M = (Q, Σ, Γ, δ, q0, qF)<br />
wobei Σ ⊆ Γ das E<strong>in</strong>gabealphabet und<br />
δ : Q × (Γ ∪ {#}) → Q × (Γ ∪ {#, L, R})<br />
e<strong>in</strong>e partielle Funktion ist. Die Sprache, die M akzeptiert, ist die Sprache<br />
L(M) ⊆ Σ ∗<br />
aller Wörter über dem (kle<strong>in</strong>eren) E<strong>in</strong>gabealphabet Σ, für die M im F<strong>in</strong>alzustand<br />
hält.<br />
Beispiel 2. E<strong>in</strong>e 1-Band TM, die die Sprache {a n b n c n ; n ≥ 1} akzeptiert. Hier<br />
haben wir Σ = {a, b, c}, und wir benutzen Γ = {a, b, c, [, ]}. Die TM wird erst die<br />
E<strong>in</strong>gabe mit [ und ] umklammern:<br />
(q0, a) → (q0, L)<br />
(q0, #) → (q0, [ )<br />
(q0, [ ) → (q1, R)<br />
(q1, x) → (q1, R) füR x = a, b, c<br />
(q1, #) → (q1, ] ).<br />
Jetzt kann sie die TM von Beispiel 3 <strong>in</strong> Abschnitt 3.1 simulieren.<br />
Bemerkung 2. Für jede TM mit erweitertem Bandalphabet M gibt es e<strong>in</strong>e ( ” normale“)<br />
TM, die M simuliert. Das E<strong>in</strong>gabealphabet der neuen TM ist das Bandalphabet<br />
Γ von M. Wir überprüfen zuerst (unter Verwendung e<strong>in</strong>es zusätzlichen<br />
Gedächtnisses, das Σ be<strong>in</strong>haltet), ob jedes Symbol der E<strong>in</strong>gabe <strong>in</strong> Σ liegt. Falls<br />
ne<strong>in</strong>, hält die TM und akzeptiert nicht. Falls ja, wird weiter wie bei M berechnet.<br />
3.2.4 TM mit mehrspurigem Band<br />
Wir arbeiten hier mit e<strong>in</strong>er Modifikation von TM, die dar<strong>in</strong> besteht, dass das Band<br />
<strong>in</strong> k Spuren unterteilt wird, die alle gleichzeitig gelesen werden. Stellen wir uns erst<br />
vor, dass k = 2 ist. Wir schreiben Symbole aus dem E<strong>in</strong>gabealphabet Σ = Σ1 auf<br />
Spur 1 und Symbole e<strong>in</strong>es Hilfsalphabetes Σ2 auf Spur 2:<br />
. . . # 0 1 0 0 1 # # # . . .<br />
. . . # # a # b # # a #<br />
⇑<br />
. . .