Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...
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92 KAPITEL 3. TURINGMASCHINEN<br />
1. Die Zahl n auf Band 1 wird mit der Zahl m auf Band 2 verglichen. Falls n ≤ m<br />
ist, hält die Masch<strong>in</strong>e, ohne zu akzeptieren.<br />
2. Falls n > m, wird n auf Band 3 kopiert.<br />
3. Band 2 wird von Band 3 abgezogen, bis auf Band 3 der Rest der Division von<br />
n durch die Testzahl steht. Dann hält die Masch<strong>in</strong>e.<br />
4. Falls Band 3 leer ist, wird die E<strong>in</strong>gabe akzeptiert, falls Band 3 nicht leer ist,<br />
wird sie nicht akzeptiert.<br />
Wir sehen, dass die Testzahl m e<strong>in</strong>e beliebige Zahl m = 2, 3, 4, . . . se<strong>in</strong> kann. Die<br />
E<strong>in</strong>gabe n wird genau dann akzeptiert, wenn es e<strong>in</strong> m < n gibt, das n teilt.<br />
Beispiel 3. Simulation e<strong>in</strong>es Kellerautomaten<br />
Wir können e<strong>in</strong>fach jeden Kellerautomaten durch e<strong>in</strong>e nichtdeterm<strong>in</strong>istische 2-<br />
Band-Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M simulieren, bei der auf Band 1 die E<strong>in</strong>gabe des Kellerautomaten<br />
und auf Band 2 der Keller<strong>in</strong>halt steht. M hat e<strong>in</strong> zusätzliches Gedächtnis, <strong>in</strong><br />
dem die Übergangsregeln des Kellerautomaten notiert werden. Am Anfang schreibt<br />
die NTM das Symbol k0 auf Band 2. Jede Übergangsregel<br />
(q, s, k) → (q ′ , k1 . . . kn), s ∈ Σ,<br />
des Kellerautomaten wird wie folgt simuliert:<br />
Band 1<br />
Band 2<br />
s ′ . . . s ′′ s . . .<br />
⇑<br />
k ′ . . . k ′′ k . . .<br />
⇑<br />
Übergang<br />
s ′ . . . s ′′ s . . .<br />
⇑<br />
. . .<br />
k1 kn k ′ k<br />
⇑<br />
′′ . . .<br />
Falls die Masch<strong>in</strong>e M im Zustand q die Symbole s (Band 1) und k (Band 2) liest,<br />
ändert sie ihren Zustand zu q ′ , bewegt den Kopf 1 e<strong>in</strong>en Schritt nach rechts und<br />
macht folgendes auf Band 2:<br />
1. Falls n = 0 (also k1 . . . kn = ε), wird k von kn überschrieben, und der Kopf 2<br />
schreibt, sich nach l<strong>in</strong>ks bewegend, die Symbole kn−1, . . . , k1.<br />
2. Falls n = 0, löscht Kopf 2 das Symbol k und bewegt sich e<strong>in</strong>en Schritt nach<br />
rechts.<br />
Analog wird jede spontane Übergangsregel<br />
(q, #, k) → (q ′ , k1 . . .kn)<br />
simuliert: der e<strong>in</strong>zige Unterschied ist, dass hierbei Kopf 1 stehenbleibt.<br />
Satz 1. Jede NTM kann durch e<strong>in</strong>e (determ<strong>in</strong>istische) TM simuliert werden.<br />
Beweis. Sei M e<strong>in</strong>e NTM, und sei r e<strong>in</strong>e Zahl, so dass es für jedes Paar (q, s) aus<br />
Q × (Σ ∪ {#}) höchstens r Übergänge (q, s) → (q ′ , s ′ ) gibt. Dann können wir die<br />
Übergänge durchnummerieren:<br />
(q, s) → (q ′ i, s ′ i) für i = 1, 2, . . .,r<br />
(Wiederholungen s<strong>in</strong>d erlaubt). Die e<strong>in</strong>zige Ausnahme ist δ(q, s) = ∅ (Haltekonfiguration).<br />
Wir simulieren M mit e<strong>in</strong>er 4-Band-TM wie folgt: Band 1 ist das E<strong>in</strong>gabeband mit<br />
e<strong>in</strong>em read-only Kopf. Auf Band 2 werden systematisch alle Zahlen k = 0, 1, 2, 3, . . .