Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...
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5.3. WEITERE UNENTSCHEIDBARE PROBLEME 125<br />
ist nicht rekursiv.<br />
Wir merken erst an, dass es zu jeder Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M e<strong>in</strong>e Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M<br />
gibt, die sich von M nur dar<strong>in</strong> unterscheidet, dass f<strong>in</strong>ale und nichtf<strong>in</strong>ale Zustände<br />
ausgetauscht werden. (Genauer: wenn wir <strong>in</strong> M die f<strong>in</strong>alen und nichtf<strong>in</strong>alen Zustände<br />
austauschen, erhalten wir e<strong>in</strong>e TM mit mehreren f<strong>in</strong>alen Zuständen, und M ist e<strong>in</strong>e<br />
TM, die M simuliert, siehe Abschnitt 3.2.1) Der Übergang von M zu M lässt<br />
sich offensichtlich durch e<strong>in</strong>en (kle<strong>in</strong>en) Algorithmus implementieren. Das bedeutet,<br />
dass es e<strong>in</strong>e Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e ˆ M gibt, die auf die E<strong>in</strong>gabe c(M) die Ausgabe c(M)<br />
berechnet. Es gilt<br />
w ∈ L(M) genau dann, wenn M auf die E<strong>in</strong>gabe w hält und nicht akzeptiert.<br />
Wir beweisen jetzt, dass die Annahme, dass Lacc rekursiv ist, zu e<strong>in</strong>em Widerspruch<br />
führt: wenn Lacc rekursiv wäre, würde folgen, dass Lhalt rekursiv ist. In der Tat:<br />
falls Lacc von e<strong>in</strong>er Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e Macc akzeptiert wird, die auf jede E<strong>in</strong>gabe hält,<br />
können wir die folgende Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e Mhalt konstruieren, die Lhalt akzeptiert und<br />
auf jede E<strong>in</strong>gabe hält:<br />
u<br />
EINGABE<br />
<br />
Hat u die Form<br />
u = c(M)w für<br />
e<strong>in</strong>e TM M?<br />
JA <br />
TURINGMASCHINE Mhalt<br />
Akzeptiert<br />
Macc E<strong>in</strong>gabe<br />
c(M)w?<br />
NEIN<br />
c(M) wird<br />
<br />
von ˆM<br />
berechnet<br />
u nicht akzeptiert<br />
<br />
NEIN<br />
<br />
Akzeptiert<br />
c(M)w?<br />
Macc E<strong>in</strong>gabe<br />
<br />
<br />
<br />
NEIN<br />
JA<br />
JA<br />
u nicht akzeptiert u akzeptiert u akzeptiert<br />
Diese TM akzeptiert genau die E<strong>in</strong>gaben u = c(M)w, für die gilt, dass<br />
• entweder M akzeptiert w (d.h., Macc akzeptiert c(M)w), oder<br />
• M akzeptiert w (d.h., Macc akzeptiert c(M)w).<br />
Das heißt, genau die E<strong>in</strong>gaben c(M)w, für die M auf die E<strong>in</strong>gabe w hält. Kürzer:<br />
L(Mhalt) = Lhalt. Darüber h<strong>in</strong>aus hält Mhalt auf jede E<strong>in</strong>gabe – e<strong>in</strong> Widerspruch<br />
zu Satz 2 aus Kapitel 5.2.<br />
5.3.2 Akzeptanz des leeren Wortes<br />
E<strong>in</strong>e noch e<strong>in</strong>fachere Frage ist, ob e<strong>in</strong>e TM die leere E<strong>in</strong>gabe akzeptiert. Auch diese<br />
Frage ist aber unentscheidbar, d.h., die Sprache<br />
ist nicht rekursiv.<br />
Lε = {c(M); M ist e<strong>in</strong>e TM die ε akzeptiert}<br />
Wir merken erst an, dass es für jede Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M und jedes Wort w e<strong>in</strong>e<br />
Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e Mw gibt, die das leere Wort genauso berechnet wie M das Wort<br />
w. Mw schreibt erst das Wort w = s1 . . . sn von l<strong>in</strong>ks nach rechts auf ihr Band<br />
(mit Hilfe von n neuen Zuständen q1, . . . , qn, wobei qn der Initialzustand von Mw<br />
ist) und dann geht sie <strong>in</strong> den Initialzustand q0 der Masch<strong>in</strong>e M über und beg<strong>in</strong>nt