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Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...

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148 KAPITEL 6. KOMPLEXITÄT VON ALGORITHMEN<br />

6.4.1 TM mit zusätzlichem Gedächtnis<br />

Er<strong>in</strong>nern wir daran, dass e<strong>in</strong>e TM mit zusätzlichem Gedächtnis die Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>es Zugriffs auf e<strong>in</strong> Gedächtnis hat, <strong>in</strong> dem Symbole e<strong>in</strong>es endlichen Alphabets<br />

A gespeichert werden, siehe 3.2.2. Dies ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e ” normale“ TM mit der<br />

Zustandsmenge Q × A. Für die Def<strong>in</strong>ition der Klasse P ist es also unerheblich, ob<br />

wir TM oder TM mit zusätzlichem Gedächtnis als Berechnungsmodell anwenden.<br />

6.4.2 TM mit mehrspurigem Band<br />

Auch dieses Modell ändert die Klasse P nicht, denn wie <strong>in</strong> 3.2.3 gezeigt wurde, ist<br />

e<strong>in</strong>e TM mit k-spurigem Band e<strong>in</strong>e ” normale“ TM mit dem Bandalphabet<br />

Σ = (Σ1 ∪ {#}) × · · · × (Σk ∪ {#}) − {(#, . . . , #)}.<br />

6.4.3 Mehr-Band TM<br />

In 3.2.4 haben wir das Modell e<strong>in</strong>er k-Band-TM e<strong>in</strong>geführt: die TM hat k Bänder<br />

mit k unabhängigen Lese- und Schreibköpfen, aber mit e<strong>in</strong>er Steuere<strong>in</strong>heit, die<br />

aufgrund des gegebenen Zustandes und der k gelesenen Symbole die Aktivität der<br />

k Köpfe steuert. Wir haben <strong>in</strong> 3.2.4 bewiesen, dass jede k-Band-TM durch e<strong>in</strong>e TM<br />

simuliert werden kann. Jetzt beweisen wir, dass dies <strong>in</strong> polynomialer Zeit möglich<br />

ist:<br />

Satz 1. Jede k-Band-TM mit e<strong>in</strong>er Zeitkomplexität t(n) ≥ n kann durch e<strong>in</strong>e 1-<br />

Band-TM mit e<strong>in</strong>er Zeitkomplexität O(t(n) 2 ) simuliert werden.<br />

Beweis. Wir führen den Beweis für k = 2 durch, der allgeme<strong>in</strong>e Fall läßt sich ganz<br />

analog durchführen. Wir gehen von der Simulation, die <strong>in</strong> Kapitel 3 (siehe 3.2.2)<br />

beschrieben wurde, aus. Jeder Berechnungsschritt der Simulation hat drei Unterabschnitte.<br />

Abschnitt 1 (der Anfang) dauert e<strong>in</strong>en Schritt, Abschnitt 2 (Kopfbewegung<br />

nach rechts oder l<strong>in</strong>ks) benötigt höchstens O(t(n)) Schritte, denn der Kopf<br />

wird unter das nächste Symbol ⇑ bewegt und <strong>in</strong> der Zeit t(n) kann die k-Band-<br />

TM auf jedem Band höchstens O(t(n)) neue Felder beschreiben. Im Abschnitt 3<br />

wird die Berechnung von Kopf i simuliert (<strong>in</strong> konstanter Zeit für i = 1, 2) und der<br />

Kopf wird zwischen die beiden Symbole ⇑ (<strong>in</strong> O(t(n)) Schritten bewegt. Jeder Simulationsdurchgang<br />

dauert also höchstens O(t(n)) Schritte. Da wir höchstens t(n)<br />

Durchgänge benötigen, hat die 1-Band-TM die Zeitkomplexität O(t(n) 2 ).<br />

Korollar 1. Jede Sprache, die von e<strong>in</strong>er k-Band-TM mit polynomialer Zeitkomplexität<br />

akzeptiert wird, gehört zur Klasse P.<br />

Beweis. Falls t(n) e<strong>in</strong> Polynom ist, ist auch t(n) 2 e<strong>in</strong> Polynom.<br />

Bemerkung 1. Mit anderen Worten würde die Klasse P die gleiche bleiben, falls<br />

wir bei der Def<strong>in</strong>ition von P anstelle der TM die k-Band-TM benutzt hätten. Das<br />

gilt auch für die Klasse FP.<br />

6.4.4 RAM<br />

In Kapitel 4 haben wir RAM als e<strong>in</strong> realistischeres Berechnungsmodell als TM e<strong>in</strong>geführt.<br />

Dann haben wir bewiesen, dass die Modelle RAM und TM die gleiche Leistung<br />

haben. Das gilt auch für die entsprechenden Klassen FP der <strong>in</strong> polynomialer<br />

Zeit berechenbaren Funktionen. Zuerst müssen wir aber erklären, was Zeitkomplexität<br />

für RAMs bedeutet. Es gibt zwei Varianten:

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