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Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...

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4.3. GRAMMATIKEN UND TURINGMASCHINEN 107<br />

2. Sei w = s1 . . . sn e<strong>in</strong> Wort, das von S ableitbar ist. Wir haben e<strong>in</strong>e Ableitung<br />

der Form<br />

S ⇒ [qF#] ⇒ w1 ⇒ w2 ⇒ . . . ⇒ wM = s1 . . . sn.<br />

Wir dürfen annehmen, dass die Regeln (7) und (8) (die bestimmt angewendet<br />

wurden, da w1 die beiden Klammern enthält, aber wM nicht) erst am Ende<br />

der Ableitung angewendet wurden, also wM−2 = [q0s1 . . .sn]. Für die Ableitung<br />

w1 ⇒ ∗ wM−2 wurden nur die Regeln (1) - (6) angewendet. Es ist also<br />

h<strong>in</strong>reichend, zu zeigen, dass, falls für zwei Konfigurationen w und w ′ , w ′ ⊢ w<br />

aufgrund von (1) - (6) gilt, dann folgt daraus w ⊢ w ′ .<br />

(a) Falls die Produktion (1) angewendet wurde, gilt w ′ = [uq ′ s ′ v] und w =<br />

[uqsv], wobei qs → q ′ s ′ e<strong>in</strong>e Übergangsregel ist. Dann ist w ′ e<strong>in</strong>e<br />

Folgekonfiguration von w.<br />

(b) Falls die Produktion (2) angewendet wurde, gilt w ′ = [usq ′ v] und w =<br />

[uqsv]. Wieder ist w ′ e<strong>in</strong>e Folgekonfiguration von w.<br />

(c) Falls die Produktion (3) angewendet wurde, gilt w ′ = [usq ′ #] und w =<br />

[uqs], und auch diesmal ist w ′ e<strong>in</strong>e Folgekonfiguration von w. Analog mit<br />

den Produktionen (4) und (5).<br />

Also für w1 = [qF#] und wM−2 = [q0s1 . . . sn] folgt aus w1 ⇒ ∗ wM−2, dass<br />

wM−2 ⊢ ∗ w1. Das bedeutet, dass die TM auf die E<strong>in</strong>gabe s1 . . . sn hält und<br />

akzeptiert. Also gehört s1 . . . sn zu L(M).<br />

Korollar 1. Für jede rekursiv-aufzählbare Sprache L gibt es e<strong>in</strong>e Grammatik, die<br />

L erzeugt.<br />

Beweis. Es gibt e<strong>in</strong>e TM, die L akzeptiert. Sei M e<strong>in</strong>e Modifikation dieser TM,<br />

die sich nur dadurch unterscheidet, dass M ihr Band löscht, bevor sie hält. Dann<br />

gilt<br />

L = L(M) = L(GM).<br />

Beispiel 4. Die folgende TM akzeptiert die Sprache aller ungeraden Zahlen (über<br />

Σ = {|}):<br />

M = ({q0, q1, q2}, {|}, δ, q0, qF)<br />

mit Übergängen<br />

(q0, |) → (q1, #)<br />

(q1, #) → (qF,R)<br />

(qF,|) → (q2, #)<br />

(q2, #) → (q0, R)<br />

Dieser TM entspricht die folgende Grammatik<br />

GM = ({|}, {q0, q1, q2, #, [, ], S}, S, R)<br />

mit den Produktionen<br />

S → [qF#]<br />

q1# → q0|<br />

#qF → q1#<br />

#qF#] → q1#]<br />

q2# → qF |<br />

#q0 → q2#<br />

#q2#] → q2#]<br />

[q0 → ε<br />

] → ε<br />

Satz 2. Jede von e<strong>in</strong>er Grammatik erzeugte Sprache ist rekursiv-aufzählbar.

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