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Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...

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88 KAPITEL 3. TURINGMASCHINEN<br />

4. L ∗ . Dieser Beweis ist analog zu 3. Zunächst prüft M, ob das E<strong>in</strong>gabeband leer<br />

ist und akzeptiert gegebenenfalls. Ansonsten erzeugen wir auf Band 2, statt<br />

nur e<strong>in</strong>er Zahl i alle<strong>in</strong>, alle möglichen aufsteigenden Listen (i0, i1, . . . , ir) von<br />

Zahlen mit<br />

0 = i0 < i1 < i2 < · · · < ir = n wobei r = 1, . . .,n.<br />

Band 3 simuliert M: wir kopieren erst s1s2 . . .si1 auf Band 3 und, falls die<br />

Simulation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em f<strong>in</strong>alen Zustand von M hält, si1+1si1+2 . . . si2 auf Band 3<br />

und, falls die Simulation wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em f<strong>in</strong>alen Zustand hält, si2+1 . . . si3 auf<br />

Band 3 usw. Falls alle Simulationen <strong>in</strong> f<strong>in</strong>alen Zuständen von M halten, wird<br />

die E<strong>in</strong>gabe von M akzeptiert. Falls irgende<strong>in</strong>e der Simulationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

nichtf<strong>in</strong>alen Zustand hält, beg<strong>in</strong>nt e<strong>in</strong>e neue Etappe (mit der nächsten Liste<br />

auf Band 2). Wenn alle Listen auf Band 2 durchgegangen worden s<strong>in</strong>d, ohne<br />

dass bis dah<strong>in</strong> M akzeptiert hat, hält M <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nichtf<strong>in</strong>alen Zustand.<br />

Bemerkung 3. Die Bezeichnung ” rekursiv aufzählbar“ für die von TM akzeptierten<br />

Sprachen stammt von e<strong>in</strong>er anderen Weise, wie TM angewendet werden können:<br />

zur Erzeugung von Sprachen. Wir beg<strong>in</strong>nen mit dem leeren Band, also mit der Konfiguration<br />

(q0, ###)<br />

und lassen die TM berechnen (bis sie hält, oder unendlich lange, falls sie nie hält).<br />

Alle Konfigurationen, die den f<strong>in</strong>alen Zustand qF haben, werden durchsucht und<br />

das Wort w rechts vom Lesekopf wird notiert; die Konfiguration hat also die Form<br />

(qF , vsw) (v ∈ Σ ∗ , s ∈ Σ), und wir notieren w. Die Sprache aller Wörter w, die so<br />

auf dem Band erzeugt werden, wird mit G(M) bezeichnet. Formale Def<strong>in</strong>ition:<br />

G(M) = {w; w ∈ Σ ∗ und es existieren v ∈ Σ ∗ und s ∈ Σ<br />

mit (q0, ###) ⊢ ∗ (qF , vsw)}<br />

Wir nennen G(M) die von M aufgezählte Sprache.<br />

Beispiel 4. Die TM<br />

M = ({q0, q1, qF }, {|}, δ, q0, qF)<br />

mit den Übergangsregeln<br />

(q0, |) → (q1, L)<br />

(q0, #) → (q0, |)<br />

(q1, |) → (qF,L)<br />

(q1, #) → (q1, |)<br />

(qF,#) → (q0, |)<br />

berechnet die leere E<strong>in</strong>gabe wie folgt:<br />

(q0, ###) ⊢ (q0, #|#)<br />

⊢ (q1, #|#)<br />

⊢ (q1, #||#)<br />

⊢ (qF,#||#) also || ∈ G(M)<br />

⊢ (q0, #|||#)<br />

⊢ (q1, #|||#)<br />

⊢ (q1, #||||#)<br />

⊢ (qF,#||||#) also |||| ∈ G(M)<br />

⊢ (q0, #|||||#)<br />

.<br />

.<br />

Wir sehen, dass M die Sprache aller positiven geraden Zahlen aufzählt.<br />

Satz 2. Jede Sprache G(M), die von e<strong>in</strong>er Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M aufgezählt wird, ist<br />

rekursiv aufzählbar.<br />

Beweis. Wir konstruieren e<strong>in</strong>e 2-Band Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M ′ , die die Sprache G(M)<br />

akzeptiert. Band 1 ist e<strong>in</strong> read-only-E<strong>in</strong>gabeband. Auf Band 2 wird die Masch<strong>in</strong>e

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