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Skript in PDF - Theoretische Informatik - Technische Universität ...

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90 KAPITEL 3. TURINGMASCHINEN<br />

3.4 Nichtdeterm<strong>in</strong>istische Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>en<br />

Analog zum Fall nichtdeterm<strong>in</strong>istischer Automaten führen wir hier nichtdeterm<strong>in</strong>istische<br />

TM e<strong>in</strong>. Statt e<strong>in</strong>er partiellen Funktion δ : Q × Σ → Q ×Σ∪{L,R} haben<br />

wir hier e<strong>in</strong>e Relation δ:<br />

Def<strong>in</strong>ition. E<strong>in</strong>e nichtdeterm<strong>in</strong>istische Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M (NTM) ist e<strong>in</strong><br />

Fünftupel M = (Q, Σ, δ, q0, qF), das wie e<strong>in</strong>e TM def<strong>in</strong>iert wird, außer dass hier δ<br />

e<strong>in</strong>e Relation<br />

δ ⊆ [Q × Σ] × [Q × (Σ ∪ {L,R})]<br />

ist.<br />

Wir schreiben, wie oben,<br />

(q, s) → (q ′ , s ′ )<br />

falls die Relation δ das Quadrupel (q, s, q ′ , s ′ ) enthält. Der ganze Unterschied bezüglich<br />

der Notation zwischen e<strong>in</strong>er TM und e<strong>in</strong>er nichtdeterm<strong>in</strong>istischen TM ist,<br />

dass für e<strong>in</strong>e determ<strong>in</strong>istische TM für zwei beliebige Übergangsregeln<br />

(q, s) → (q ′ , s ′ ) und (q, s) → (q ′ , s ′ )<br />

gilt, dass, falls die l<strong>in</strong>ken Seiten gleich s<strong>in</strong>d (q = q und s = s), auch die rechten<br />

Seiten gleich se<strong>in</strong> müssen (q ′ = s ′ und s ′ = s ′ ). Für nichtdeterm<strong>in</strong>istische TM gilt<br />

ke<strong>in</strong>e solche E<strong>in</strong>schränkung.<br />

Beispiel 1. stochastischer Zahlengenerator.<br />

Wir beschreiben e<strong>in</strong>e nichtdeterm<strong>in</strong>istische Tur<strong>in</strong>gmasch<strong>in</strong>e M, die auf ihr Band<br />

entweder e<strong>in</strong>e beliebige Zahl n ≥ 1 (<strong>in</strong> b<strong>in</strong>ärer Form) schreibt und hält oder nie<br />

hält. Im Initialzustand q0 schreibt M e<strong>in</strong>e 1 und geht zum Zustand q1, <strong>in</strong> dem die<br />

folgende Wahl getroffen wird: entweder wird der Haltezustand qF erreicht, oder es<br />

wird e<strong>in</strong> neues Symbol 0, 1 geschrieben und (unter Verwendung e<strong>in</strong>es Hilfezustandes<br />

q2) der Kopf nach rechts bewegt.<br />

Formal:<br />

M = ({q0, q1, q2, qF }, {0, 1}, δ, q0, qF)<br />

wobei δ durch die folgenden Übergangsregeln beschrieben wird:<br />

(q0, #) → (q0, 1)<br />

(q0, 1) → (q1, R)<br />

(q1, #) → (q2, 0)<br />

(q1, #) → (q2, 1)<br />

(q1, #) → (qF,#)<br />

(q2, i) → (q1, R) für i = 0, 1.<br />

Beispiel:

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