03.10.2013 Aufrufe

Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI

Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI

Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Strahlungsübertragung<br />

Die Ausbreitung elektromagnetischer Strahlung wird durch die Theorie der Strahlungsübertragung<br />

quantitativ erfaßt. Dabei spielt die duale Natur der elektromagnetischen Strahlung<br />

eine Rolle. Einige Phänomene lassen sich wellenmechanisch (z.B. Rayleigh- oder<br />

Mie-Streuung), andere nur quantenmechanisch (z.B. Absorptionsspektren) verstehen. Die<br />

elektromagnetische Strahlung wird in vielfältige spezielle Formen – z.B. die Mikrowellenstrahlung,<br />

die Wärme- oder Infrarotstrahlung, die sichtbare Lichtstrahlung oder die<br />

UV-Strahlung – gegliedert. Diese Bereiche unterscheiden sich durch die Methoden ihrer<br />

Erzeugung <strong>und</strong> durch ihre Wirkung auf die Materie, physikalisch jedoch nur durch ihren<br />

verschiedenen Frequenzbereich.<br />

Die folgende Erläuterung der theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen der Strahlungsübertragung in der<br />

Atmosphäre orientiert sich an Darstellungen von Bakan [1985], Roedel [1992] sowie Zdunkowski<br />

<strong>und</strong> Korb [1985].<br />

2.1 Wechselwirkung <strong>zwischen</strong> Strahlung <strong>und</strong> Hydrometeoren<br />

Zur Beschreibung der Wechselwirkungsprozesse <strong>zwischen</strong> Strahlung <strong>und</strong> Materie wird sowohl<br />

das Wellen- als auch das Photonenbild verwendet. Im Photonenbild kann das Photon<br />

bei einer Wechselwirkung <strong>zwischen</strong> Strahlung <strong>und</strong> Materie seine Energie vollständig an<br />

ein Atom, Molekül oder das Gitter eines Festkörpers abgeben <strong>und</strong> geht damit dem Strahlungsfeld<br />

verloren. Als Folge davon nimmt entweder ein Elektron die Photonenenergie auf<br />

<strong>und</strong> wird in einen höheren Energiezustand gehoben oder das Molekül oder der Festkörper<br />

werden in einen höheren Rotations- bzw. Schwingungszustand versetzt. Das Atom kann<br />

die Energie wieder abgegeben, indem das Elektron auf seinen ursprünglichen Energiewert<br />

spontan zurückfällt <strong>und</strong> ein Photon emittiert wird. Dieses Photon unterscheidet sich zwar<br />

von dem vorhergehenden um seine Streurichtung relativ zur Einfallsrichtung, aber nicht<br />

in der Photonenenergie (Wellenlänge). Man spricht dann von kohärenter Streuung. Das<br />

Photon bleibt dem Strahlungsfeld erhalten, aber die Intensität der Strahldichte wird für<br />

den Winkel der einfallenden Strahlrichtung geschwächt. Weitere Streuwechselwirkungen<br />

(Raman-Streuung, Lumineszenz, Compton-Streuung) haben eine deutlich geringere Ereigniswahrscheinlichkeit.<br />

Fällt das Elektron eines angeregten Moleküls durch Zusammenstoß<br />

mit einem weiteren Molekül auf ein niedrigeres Energieniveau zurück, erhöht sich die<br />

kinetische Energie der Moleküle <strong>und</strong> damit die Temperatur. Diese Wechselwirkung nennt<br />

man Absorption. Der Oberbegriff von Absorption <strong>und</strong> Streuung heißt Extinktion.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!