Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI
Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI
Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4.4 Qualitätskontrolle anhand der Meßdaten im Flugzeugeinsatz<br />
Neben den Kalibrationen der Meßinstrumente im Labor können auch aus Messungen im<br />
Flug Aussagen über die Meßqualität abgeleitet werden. Während der Meßkampagnen<br />
REFLEX II <strong>und</strong> REFLEX III wurden einige Verbandflüge mit der POLAR 2 <strong>und</strong> der<br />
POLAR 4 ausgeführt, um Vergleiche <strong>zwischen</strong> den Messungen der Strahlungsflußdichten<br />
der verschiedenen Sensoren zu untersuchen. Ein Beispiel zeigt in Abbildung 4.10 den<br />
Aufstieg beider Flugzeuge im Verband bei inhomogener Bewölkung, wobei die Instrumente<br />
starken Temperaturänderungen ausgesetzt waren.<br />
rel. kurzwellige Flussdichten<br />
1.0<br />
0.5<br />
0<br />
a)<br />
Globalstrahlung<br />
Reflexstrahlung<br />
78˚30’N 79˚N<br />
nördliche Breite<br />
POLAR4<br />
POLAR2<br />
350<br />
Wm -2<br />
langwellige Flussdichten<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
b)<br />
Gegenstrahlung<br />
78˚30’N 79˚N<br />
nördliche Breite<br />
Ausstrahlung<br />
POLAR4<br />
POLAR2<br />
Abbildung 4.10: Enger Verband ug (Aufstieg) wahrend der Me kampagne REFLEX II. Der Flug<br />
fand am 16. Marz 1993 uber Spitzbergen in sehr heterogener Bewolkung statt. Abbildung a)<br />
zeigt die relativen kurzwelligen Flu dichten (auf extra<strong>terrestrische</strong> Einstrahlung bezogen) im<br />
Verlauf des Flugweges. Abbildung b) zeigt die langwelligen Flu dichten fur denselben Flugabschnitt.<br />
Trotz der inhomogenen Bewölkung – mit teilweise direkter Strahlung durch die Wolkenlücken<br />
– zeigen die solaren Strahlungsflußdichten beider Flugzeuge kaum Differenzen<br />
(Abb. 4.10a). Die Strahlungsflußdichten wurden mit der ” Punktmethode“ (Kapitel 4.2.2)<br />
korrigiert <strong>und</strong> sind bezogen auf die extra<strong>terrestrische</strong> Einstrahlung. Einige lokale Maxima<br />
der Globalstrahlung liegen aufgr<strong>und</strong> der Inhomogenitäten der Wolken über der extra<strong>terrestrische</strong>n<br />
Bestrahlungsstärke. Besonders ausgeprägt sind diese lokalen Maxima durch<br />
Mehrfachstreuung im Randbereich von Wolken. Die Reflexstrahlung besitzt drei lokale<br />
Maxima, die das Überfliegen von Gletschern in Spitzbergen kennzeichnen.<br />
Die Minima der Reflexstrahlung fallen mit den Maxima der Ausstrahlung zusammen. Die<br />
dunklen Fjorde haben gegenüber den Gletschern eine erhöhte Temperatur. Im ersten Viertel<br />
der Flugstrecke sind die Global- <strong>und</strong> die Gegenstrahlung ebenfalls miteinander korreliert.<br />
Ein lokal klarer Himmel über den Sensoren führt bei der Globalstrahlung zu einer erhöhten<br />
Einstrahlung, wobei die Gegenstrahlung reduziert ist.<br />
Im Gegensatz zu den solaren Strahlungsflußdichten weichen die <strong>terrestrische</strong>n Strahlungsflußdichten<br />
im arktischen Winter (REFLEX III) für diesen Flugabschnitt deutlich voneinan-