Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI
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2.3.3 Spektral breitbandige optische Wolkeneigenschaften<br />
Die Formeln (2.3a-c) gelten für spektrale Größen. In sogenannten ” Linie–für–Linie“ Strahlungstransport-Modellen<br />
werden zur Reduktion der Wellenlängen die optischen Eigenschaften<br />
über jede Absorptionslinie eines Bandenspektrums integriert. In anderen Modellen<br />
wird das Wellenlängenspektrum in spektrale Intervalle aufgelöst. Das verbreitete<br />
Strahlungstransport-Modell MODTRAN 3.7 [Anderson et al., 1994] verwendet zum Beispiel<br />
eine spektrale Auflösung von 2 cm ,1 . Slingo [1989] zeigt anhand von Vergleichen<br />
mit multispektralen Strahlungstransferkonzepten, daß vier spektrale Intervalle im solaren<br />
Spektralbereich ausreichen, um eine hinreichende Übereinstimmung mit multispektralen<br />
Strahlungstransfer-Modellen zu erreichen, da die optischen Wolkeneigenschaften im solaren<br />
Spektralbereich lediglich gering mit der Wellenlänge variieren (Abb. 2.2). Der limitierende<br />
Faktor für die Anzahl der spektralen Teilbereiche ist nach Slingo [1989] die<br />
unterschiedliche spektrale Albedo verschiedener Erdoberflächen. Strahlungstransfercodes<br />
in Wetter- <strong>und</strong> Klimamodellen verwenden zur Rechenzeitersparnis teilweise lediglich zwei<br />
breitbandige spektrale Intervalle im solaren Bereich (z.B. ECHAM4 <strong>und</strong> ECMWF).<br />
Die Berechnung der Strahldichte mit der SÜG für ein Partikelgrößenspektrum in einer Wolke<br />
ist physikalisch begründet, wenn die Partikel einen genügend großen Abstand voneinander<br />
haben; die berechnete Mie-Phasenfunktion ist nur bei einem gegenüber den Partikelradius<br />
großem Abstand vom Streuzentrum gültig. Als Eingabegrößen für ein Strahlungstransfer-<br />
Modell in der Zwei-Strom-Approximation (ZSA) werden die Einfachstreualbedo !, der<br />
Asymmetriefaktor g sowie der Volumenextinktionskoeffizient e oder die optische Dicke<br />
für ein spektrales Intervall benötigt. Die Mittelung der optischen Eigenschaften über breitbandige<br />
spektrale Intervalle ist allerdings theoretisch nicht exakt möglich. In dieser Arbeit<br />
werden die Parametrisierungen der optischen Eigenschaften nach Rockel et al. [1991] <strong>und</strong><br />
Slingo [1989] benutzt.<br />
Die Parametrisierung nach Rockel et al. [1991] wird u.a. im ECHAM3 Modell verwendet.<br />
Es werden die optischen Eigenschaften von Wolken als Funktion des Flüssigwassergehaltes<br />
parametrisiert, indem über unterschiedliche Partikelgrößenspektren bei gleichem<br />
Flüssigwassergehalt gemittelt wird. Damit kommt diese Parametrisierung ohne die Eingabe<br />
der Teilchengröße aus. Ferner wird im langwelligen Spektralbereich die Streuung<br />
vernachlässigt.<br />
Als vorteilhafter hat sich die Parametrisierung nach Slingo [1989] erwiesen, die im solaren<br />
Spektralbereich auch den effektiven Radius re zur Berechnung der optischen Wolkeneigenschaften<br />
benötigt, der dem Verhältnis des Flüssigwassergehaltes m zur optischen Dicke<br />
entspricht.<br />
re =<br />
1R<br />
0<br />
1R<br />
0<br />
n(r) r 3 dr<br />
n(r) r 2 dr<br />
/ m<br />
(2.4)<br />
Der solare Spektralbereich wird sowohl von Rockel et al. als auch von Slingo in 4 spektrale<br />
Intervalle unterteilt. Zusätzlich behandelt Rockel den <strong>terrestrische</strong>n Spektralbereich in sechs<br />
Intervallen (Tab. D.1). Die Parametrisierungen der optischen Eigenschaften von Wolken<br />
nach Rockel et al. [1991] <strong>und</strong> Slingo [1989] ist im Anhang D ausführlich aufgeführt.