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Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI

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Regionen mit hohem Aerosolanteil können einerseits solare Strahlung absorbieren, andererseits<br />

aber im <strong>terrestrische</strong>n Spektralbereich Wärmestrahlung emittieren. Der Nettoeffekt<br />

kann dabei sowohl eine Abkühlung als auch eine Erwärmung sein.<br />

Abbildung 5.3 zeigt die Flußdichteprofile einer mit Aerosolen stark belasteten (Abb. 5.3a-c)<br />

<strong>und</strong> einer nahezu aerosolfreien Atmosphäre (Abb. 5.3d-f). Die solaren <strong>und</strong> <strong>terrestrische</strong>n<br />

Flußdichteprofile haben qualitativ den gleichen Verlauf mit der Höhe. Allerdings überwiegt<br />

in der aerosolenreichen Luftsäule die solare Erwärmung, während in dem unbelasteten<br />

Fall die <strong>terrestrische</strong> Abkühlung größer ist (Abb. 5.3c <strong>und</strong> 5.3f). In der belasteten<br />

Atmosphäre (Abb. 5.3c) ist deutlich ein spiegelbildlicher Verlauf der solaren <strong>und</strong> <strong>terrestrische</strong>n<br />

Erwärmungs- bzw. Abkühlungsrate zu erkennen. Die Nettoerwärmung der mit<br />

Aerosolen belasteten Atmosphäre ist neben anderen Einflüssen auch eine Folge der hohen<br />

Wolkenalbedo (hohe Reflexstrahlung in Grafik 5.3a), denn der durch die Wolke reflektierte<br />

Anteil durchquert die höhere Atmosphäre ein weiteres mal <strong>und</strong> wird dort teilweise<br />

absorbiert. Wolken können somit auch indirekt in den Strahlungshaushalt der Luftsäule<br />

eingreifen.<br />

5.2 Effektiver Emissionsgrad von Wolken<br />

Der effektive Emissionsgrad (Wz) für abwärtsgerichtete Strahlung beschreibt das vertikale<br />

Profil der Gegenstrahlung E +<br />

l in Abhängigkeit von der darüberliegenden Flüssigwassersäule<br />

Wz. Der effektive Emissionsgrad <strong>und</strong> die Flüssigwassersäule Wz berechnen sich<br />

nach folgenden Gleichungen:<br />

(Wz) = E+<br />

+<br />

l (Wz),E l (Htop)<br />

T 4<br />

luft (Wz) , E + (Htop)<br />

Z Htop<br />

Wz =<br />

z<br />

(5.1a)<br />

m(h)dh ; (5.1b)<br />

wobei Htop die Höhe der Wolkenobergrenze, z die Meßhöhe, m der Flüssigwassergehalt<br />

<strong>und</strong> T die Temperatur ist.<br />

In die Abbildung 5.4 mit der Abhängigkeit des gemessenen effektiven Emissionsgrades von<br />

der Flüssigwassersäule gehen 29 Profilflüge von 12 unterschiedlichen Flugtagen ein. Die<br />

Daten umfassen sowohl Situationen mit Strahlungsnebel mit einer Wolkenobergrenze von<br />

150 m als auch Stratuswolken mit Mächtigkeiten <strong>zwischen</strong> 200 <strong>und</strong> 1300 m. Die gesamte<br />

Flüssigwassersäule variiert von 3 g m ,2 für Nebel mit relativ großem Tropfendurchmesser<br />

von 20 m bis zu Wolken mit mehr als 60 g m ,2 .EinHäufigkeitsmaximum liegt bei<br />

W =20 10gm ,2 .<br />

Die ebenfalls abgebildete Parametrisierung des effektiven Emissionsgrades von Stephens<br />

[1978b] folgt aus einer Anpassung von Modellrechnungen für acht verschiedene Wolkentypen<br />

durch eine Exponentialfunktion (Sättigungsfunktion)<br />

St = 1, exp(,0:158 Wz) (5.2)

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