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Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI

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Wert für die horizontale Lage des Sensors bestimmt werden (s. Kap. 4.1). Vorab sind die<br />

folgenden Korrekturen notwendig:<br />

a) Die Trägheitskorrektur. Die Trägheit eines Pyranometers wird vorwiegend durch<br />

zwei Zeitkonstanten bestimmt. Zum einen gibt es eine kurze Anpassungzeit der Thermosäule<br />

auf eine geänderte Bestrahlungsstärke von 1 0:1 s, zum anderen existiert eine<br />

Wechselwirkung <strong>zwischen</strong> der Thermosäule <strong>und</strong> dem Gehäuse mit 20 5 s. Das aufgezeichnete<br />

Signal entspricht einer Faltung <strong>zwischen</strong> der einfallenden Bestrahlungsstärke mit<br />

der Antwortfunktion des Instrumentes. In klaren Atmosphären ist die Bestrahlungsstärke<br />

proportional zum Fluglageparameter C; das Antwortverhalten des Instrumentes kann durch<br />

den Faltungssatz der Fouriertransformation berechnet werden.<br />

Da die Daten mit 10 Hz aufgezeichnet werden, kann der trägheitskorrigierte Wert nach der<br />

Newton’schen Methode berechnet werden:<br />

E +<br />

sm = E+ smt +<br />

d<br />

dt E+<br />

smt : (4.13)<br />

Die Vernachlässigung der langfristigen Wechselwirkung <strong>zwischen</strong> Thermosäule <strong>und</strong> Gehäuse<br />

führt zu einem maximalen Fehler von 2 W m ,2 . Mittelwerte sind von diesem Fehler nicht<br />

betroffen.<br />

b) Die Korrektur der Flugzeuglage ermöglicht es, die globale Bestrahlungsstärke zu<br />

berechnen <strong>und</strong> in einen mit der Flugbewegung korrelierten Anteil Edir sowie in einen von<br />

der Flugzeuglage unabhängigen Anteil Ediff aufzuspalten (Abb. 4.3).<br />

Dazu wird die Zeitreihe des Pyranometersignals in 15 s Intervalle unterteilt. Aufgr<strong>und</strong><br />

unvermeidlicher Variationen der Flugzeuglage nimmt das Pyranometer unterschiedliche<br />

Positionen zur Sonne ein, so daß der Fluglageparameter C <strong>und</strong> die gemessene <strong>und</strong> trägheits-<br />

korrigierte Bestrahlungsstärke E +<br />

sm miteinander korreliert sind. Es wird eine lineare Re-<br />

gression für jedes Zeitintervall unabhängig berechnet, wobei die Summe der Regressions-<br />

koeffizienten der Globalstrahlung E +<br />

s entspricht (Regressionsmethode). Bei einer geringen<br />

Sonnenhöhe kann der Achsenabschnitt in guter Näherung als diffuser Anteil <strong>und</strong> die Steigung<br />

als direkter Anteil der Globalstrahlung identifiziert werden [Freese <strong>und</strong> Kottmeier,<br />

1998]. Zur Prüfung der Aufspaltung von direkter <strong>und</strong> diffuser Strahlung wurden Messungen<br />

genutzt, bei denen das Leitwerk des Flugzeuges die direkte Strahlung abschattete. Dieses<br />

Verfahren bestätigt die Interpretation der Regressionskoeffizienten als diffuse <strong>und</strong> direkte<br />

Komponenten der Globalstrahlung.<br />

c) Die Einbaufehlerkorrektur. Die Differenz der Neigung <strong>zwischen</strong> der Empfängerfläche<br />

des Pyranometers <strong>und</strong> der horizontalen Ebene des INS-Navigationssystems wird als<br />

Einbaufehler bezeichnet. Das INS bezieht sich auf die mittlere Fluglage bei Reisefluggeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> die Instrumente sind horizontal justiert bei Meßgeschwindigkeit. Die<br />

Korrektur des Einbaufehlers macht die mit der linearen Regression berechneten Strahlungsflußdichten<br />

unabhängig von der Flugrichtung. Zur Bestimmung der Einbaufehler wurden<br />

Quadrate (Boxmuster) mit Kanten parallel <strong>und</strong> senkrecht zur Sonnenrichtung geflogen.<br />

Für ein solches Flugmuster sind die Einbaufehler für den Roll- sowie den Nickwinkel des<br />

Flugzeuges unabhängig voneinander bestimmbar. Abbildung 4.4 zeigt das Ergebnis dieses

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