Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI
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5.1 Flußdichteprofile im solaren <strong>und</strong> <strong>terrestrische</strong>n Spektralbereich<br />
5.1.1 Flußdichteprofile in einer bewölkten Atmosphäre<br />
Das Vertikalprofil der Global- <strong>und</strong> Reflexstrahlung veranschaulicht die geringe Absorptionsneigung<br />
<strong>und</strong> den stark streuenden Charakter der Wolkentropfen (Abb. 5.2a). Die Differenz<br />
<strong>zwischen</strong> der aufwärts- <strong>und</strong> abwärtsgerichteten Strahlung ist nahezu höhenkonstant<br />
<strong>und</strong> somit wird – gegenüber der in die Wolke einfallenden Strahlung – kaum solare Strahlung<br />
absorbiert. Dagegen ist der Gradient des Globalstrahlungsprofils in erster Näherung<br />
proportional zum Flüssigwassergehalt der Wolke <strong>und</strong> damit in der Nähe der Wolkenobergrenze<br />
am größten. Die Globalstrahlung ist unter der Wolke gegenüber wolkenfreien<br />
Bedingungen reduziert, daher ist die im Meereis absorbierte solare Strahlung ebenfalls<br />
vermindert.<br />
Die Gegenstrahlung nimmt in der Wolke rasch zu. Sie kann in einer durchmischten Grenzschicht<br />
die Temperaturstrahlung der Luft nicht übersteigen. Je größer der Flüssigwassergehalt<br />
in der Wolke ist, desto kleiner wird die Differenz <strong>zwischen</strong> der Temperaturstrahlung<br />
<strong>und</strong> der Gegenstrahlung im unteren Wolkenbereich. Im Gegensatz zur solaren Strahlung<br />
wird durch die erhöhte langwellige abwärtsgerichtete Strahlung dem Meereis durch bodennahe<br />
Wolken mehr Energie zugeführt. Die Oberflächentemperatur des Packeises liegt in<br />
den arktischen Sommermonaten nahe an der bodennahen Lufttemperatur. Unterhalb <strong>und</strong><br />
im unteren Bereich der Wolke entspricht die Ausstrahlung der Temperaturstrahlung T 4<br />
luft.<br />
Erst durch Streuung in der Wolke sinkt die Ausstrahlung (durchgezogene Linie, Abb. 5.2b)<br />
erkennbar unter die Werte der Temperaturstrahlung (fein gestrichelte Linie) ab, denn Streu-<br />
-10˚<br />
-5˚<br />
0˚<br />
5˚<br />
82˚ 82˚<br />
Meßgebiet<br />
81˚ 81˚<br />
80˚ 80˚<br />
79˚ 79˚<br />
78˚ 78˚<br />
77˚ 77˚<br />
Eisrand<br />
76˚ 76˚<br />
75˚ 75˚<br />
74˚ 74˚<br />
-10˚ -5˚ 0˚ 5˚ 10˚ 15˚ 20˚ 25˚<br />
10˚<br />
15˚<br />
20˚<br />
Spitzbergen<br />
Abbildung 5.1: Einsatzgebiet der Flugzeuge wahrend REFLEX III.<br />
25˚