Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI
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Aufgr<strong>und</strong> ihrer unterschiedlichen Wirkungsweise ist es sinnvoll, <strong>zwischen</strong> solarer <strong>und</strong> <strong>terrestrische</strong>r<br />
Strahlung zu unterscheiden. Die solare (kurzwellige) Strahlung bewirkt eine<br />
Erwärmung, deren Intensität von dem Absorptionskoeffizienten des Mediums <strong>und</strong> der mittleren<br />
Strahldichte abhängt. Bei der <strong>terrestrische</strong>n (langwelligen) Strahlung muß zusätzlich<br />
die Emission der Atmosphäre berücksichtigt werden. Die in einer Schicht verbleibende<br />
Wärmemenge ist in erster Näherung proportional zum Mittelwert der Gegen- <strong>und</strong> Aus-<br />
strahlung abzüglich der Temperaturstrahlung T 4<br />
luft dieser Luftschicht. Das Strahlungsgleichgewicht<br />
(Emission gleich Absorption) im langwelligen Bereich wird erreicht, wenn<br />
die Temperaturstrahlung gleich dem Mittelwert der auf- <strong>und</strong> abwärtsgerichteten Strahlungsflußdichten<br />
ist.<br />
Bilanzgleichung der Strahldichte<br />
Die Strahlungsübertragungsgleichung (SÜG) stellt eine Bilanzgleichung für die Strahldichte<br />
in Abhängigkeit von dar. Sie ist gültig für eine planparallele, horizontal homogene<br />
<strong>und</strong> unendlich ausgedehnte Atmosphäre. Die Refraktion sowie Polarisationseffekte werden<br />
vernachlässigt. Die Lösung der azimutal gemittelten SÜG ist keine Näherung für die<br />
anschließende Berechnung der Strahlungsflußdichte E. DieSÜG kann nach Flatau <strong>und</strong><br />
Stephens [1988] folgendermaßen dargestellt werden:<br />
dI( ; )<br />
d<br />
= , I( ; ) + !<br />
Z1<br />
| {z }<br />
1<br />
2<br />
,1<br />
P ( ; ;<br />
0 ) I( ;<br />
| {z }<br />
2<br />
0 0<br />
)d +(1,!)B(T( ))<br />
| {z }<br />
3<br />
: (2.8)<br />
Die Ableitung der Strahldichte I nach der optischen Dicke ist umgekehrt proportional<br />
zu , dem Cosinus des Zenitwinkels der diffusen Strahlung. Die drei Terme auf der<br />
rechten Seite der Gleichung (2.8) haben folgende Bedeutung: Der erste Term beschreibt<br />
die Absorption nach dem Beer’schen Gesetz. Der zweite Term berücksichtigt die Streuung<br />
aus 0 in Richtung der primär einfallenden Strahlung. Im Nenner tritt der Faktor 2 auf, da<br />
aus Normierungsgründen die Phasenfunktion für isotrope Streuung zu Eins angenommen<br />
wird. Der dritte Term beschreibt die Emission in Richtung . Die Planckfunktion B ist<br />
von der Temperatur T abhängig. Die SÜG (Gl. 2.8) gilt nur für eine Wellenlänge. Der<br />
Übersichtlichkeit wegen werden die spektralen Indizes nicht mit aufgeschrieben.<br />
2.5 Ansätze zur exakten Lösung der SÜG <strong>und</strong> die Berechnung<br />
von Strahldichteprofilen<br />
Aus der Vielzahl bekannter Verfahren zur Beschreibung des Strahlungstransportes in extingierenden<br />
Medien sollen in dieser Arbeit vier Methoden, die zur Lösung unterschiedlicher<br />
Aufgaben des Strahlungstransportes geeignet sind, betrachtet werden.