Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI
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Die Flüssigwassersäule unterscheidet sich <strong>zwischen</strong> der ersten <strong>und</strong> der dritten Region um<br />
W =5gm ,2 . Dies entspricht einer Zunahme der Flüssigwassersäule um 23%. Gleichzeitig<br />
wird der Wolke über t = 30 min eine Flußdichte von Enet =75Wm ,2 durch Strahlung<br />
entzogen. Berechnet man anhand dieser Werte die resultierende Temperaturänderung der<br />
Wolkenschicht seit Beginn der Strahlungsabkühlung, so erhält man mit<br />
T = , 1<br />
t<br />
cp<br />
Enet W<br />
, Lv<br />
h h<br />
"<br />
1<br />
T = , 1800<br />
1005 1:2<br />
75<br />
, 2256<br />
340<br />
#<br />
5<br />
340<br />
(5.3a)<br />
(5.3b)<br />
T = ,0:3K (5.3c)<br />
einen Wert, der für die Grenzschichthöhe bis 270 m gut übereinstimmt. Zwar ist die<br />
Abweichung der Temperatur-Profile im oberen Wolkenbereich der Region 1 <strong>und</strong> 3 größer<br />
(Abb. 5.9), dennoch ist die berechnete Temperaturdifferenzeine Stützung dieses Konzeptes.<br />
Zur Abschätzung wurden folgende Parameter verwandt: Die spezifische Wärmekapazität<br />
cp = 1005 J kg ,1 , die Luftdichte = 1.2 kg m ,3 , die Zeitdifferenz t = 30 min = 1800 s,<br />
die Differenz der Nettoflußdichte Enet =75Wm ,2 , die Grenzschichthöhe h = 340 m,<br />
die Verdampfungswärme Lv = 2256 J kg ,1 <strong>und</strong> die Differenz der Flüssigwassersäule W<br />
=5gm ,2 .<br />
5.4.2 Modifikation der horizontalen Flußdichteverteilung durch horizontal<br />
inhomogene Wolken<br />
Die oben beschriebene Strahlungsabkühlung kann in Stratuswolken wabenartige Zellenmuster<br />
erzeugen. Diese Einschätzung wird gestützt durch die Varianzspektren des Flüssigwassergehaltes<br />
(Abb. 5.10), die ihre Maxima im Wellenzahlbereich 1.3 10 ,3 bis 3 10 ,3 (Wellenlänge<br />
ca. 350-750 m) haben. Betrachtet man weiterhin die Phasenbeziehung <strong>zwischen</strong><br />
der Gegen- <strong>und</strong> der Globalstrahlung in verschiedenen Flugniveaus für diesen Wellenlängenbereich<br />
von 350 bis 750 m, so findet man bei Flügen gegen <strong>und</strong> mit der Sonnenrichtung eine<br />
kohärente Phasenverschiebung um minus bzw. plus 90 .DieKohärenz beträgt 0.7-0.85. Die<br />
Änderung der Phasenbeziehung mit <strong>und</strong> gegen die Sonnenrichtung widerlegt den Verdacht,<br />
daß es sich um Meßfehler handeln könnte. Da in Gebieten der Wolke mit Abwärtsbewegung<br />
der Flüssigwassergehalt <strong>und</strong> damit die optische Dicke reduziert ist, muß auch die<br />
Gegenstrahlung minimal sein; ein Minimum der langwelligen Gegenstrahlung definiert den<br />
Zellenrand. Die Globalstrahlung ist trotz der geringeren optischen Dicke nicht maximal,<br />
weil zwei Streumechanismen wirken. Erstens kann durch Vorwärtsstreuung im Bereich<br />
der geringeren optischen Dicke (Zellenrand) die abwärtsgerichtete Strahlung tiefer in die<br />
Wolke eindringen; zweitens existiert eine erhöhte Rückstreuung aus dem Kernbereich der<br />
Zelle (erhöhte Teilchenanzahl). Beide Effekte zusammen erzeugen bei niedrig stehender<br />
Sonne ein Maximum der Globalstrahlung ausgehend von Zentrum der Zelle (aufsteigender<br />
Ast) in Richtung Sonne zum Zellenrand (absteigender Ast) verschoben. Die Phasenbeziehungen<br />
( 90 ) <strong>zwischen</strong> Global- <strong>und</strong> Gegenstrahlung sowie <strong>zwischen</strong> Globalstrahlung <strong>und</strong><br />
Flüssigwassergehalt bestätigen dieses Bild (Abb. 5.11b).