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Solare und terrestrische Strahlungswechselwirkung zwischen ... - AWI

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Zusammenfassung<br />

Strahlungsprozesse steuern den Energiehaushalt der Atmosphäre, indem sie der Luft Wärme<br />

zuführen oder entziehen. Dabei entstehen in der Luftsäule Temperaturunterschiede, die u.a.<br />

die atmosphärische Zirkulation antreiben. Im Zusammenhang mit der Modellierung des<br />

Strahlungstransportes spielen die Wolken eine herausgehobene Rolle. Um Wechselwirkungen<br />

<strong>zwischen</strong> Strahlung <strong>und</strong> Mikrophysik in arktischer Grenzschichtbewölkung zu<br />

untersuchen, wurde das Experiment REFLEX III (Radiation and Eddy Flux Experiment)<br />

im Sommer 1995 nördlich von Spitzbergen über der arktischen Eisrandzone durchgeführt<br />

[Hartmann et al., 1997].<br />

Derzeit steht offenbar kein allgemeingültiges Strahlungstransport-Modell für die Atmosphäre<br />

zur Verfügung. Verschiedene Strahlungstransport-Konzepte liefern bei gleichen Eingabeprofilen<br />

wesentlich unterschiedliche Ergebnisse. Besonders große Unsicherheiten bestehen<br />

für den Strahlungstransport der bewölkten polaren Atmosphäre [Ellingson et al. 1991 <strong>und</strong><br />

Fouquart et al. 1991]. Darum soll hier untersucht werden, inwieweit ein Strahlungstransport-<br />

Konzept in der Zwei-Strom-Approximation geeignet ist, den Strahlungstransport polarer<br />

Wolken realistisch zu beschreiben.<br />

Zur Anpassung breitbandiger Zwei-Strom-Modelle an unsere Flußdichtemessungen wird<br />

ein Strahlungstransport-Konzept abgeleitet, das in der Lage ist, die Strahlungsflußdichte<br />

in Übereinstimmung mit den Meßdaten zu reproduzieren. Dabei werden die Parametrisierungen<br />

so gewählt, daß sie für ein breites Spektrum der optischen Dicke sowie der<br />

Tropfengröße Gültigkeit besitzen. Damit können die Strahlungstransport-Konzepte in der<br />

Zwei-Strom-Approximation für die Anwendung bei bewölkter Atmosphäre über dem Meereis<br />

nachweislich verbessert werden.<br />

Das modifizierte Strahlungstransport-Konzept von Meador <strong>und</strong> Weaver [1980] erweist sich<br />

als am besten geeignet. Es besteht aus einer -Eddington-Approximation. Die Rückstreufunktion<br />

für primär gestreute Strahlung wird mit Hilfe einer analytischen Näherung der<br />

Henyey-Greenstein-Rückstreufunktion parametrisiert <strong>und</strong> die optischen Eigenschaften der<br />

Wolke werden nach Slingo [1989] beschrieben. Eine Parametrisierung der Rückstreufunktion<br />

für primär gestreute Strahlung mit der ersten Ordnung der Mie-Rückstreufunktion<br />

erscheint ungeeignet. Für dieses Strahlungstransport-Konzept wurden optimierte Werte des<br />

Diffusivitätsfaktors <strong>und</strong> der Diffraktionsspitze gef<strong>und</strong>en. Der anhand der Meßdaten optimierte<br />

Wert für den Diffusivitätsfaktor ist Abhängig von der Flüssigwassersäule der Wolke.<br />

Für optische Dicke Wolken ist U = 1.77 <strong>und</strong> dieser Faktor steigt auf Werte U>2für optisch<br />

dünne Wolken mit geringer Flüssigwassersäule W

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