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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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den erhabensten Grad seiner Existenz repräsentiert. 2.) Aus der Seele<br />

Ruach til"!, welche das Behältnis des Guten <strong>und</strong> Bösen, des guten <strong>und</strong><br />

schlechten Verlangens, m<strong>it</strong> einem Wort: der moralischen Eigenschaften<br />

ist. 3.) Aus einem gröberen Geist Nephesch ">^?-', welcher in<br />

unm<strong>it</strong>telbarer Verbindung m<strong>it</strong> dem Körper steht <strong>und</strong> direkt die Handlungen<br />

<strong>und</strong> Instinkte des tierischen Lebens verursacht.<br />

Nach der Kabbala wirkt das Auge auch auf den Äther ein:<br />

„Das allgemeine Buch, in welches alle Handlungen des Menschen<br />

auf der Stelle eingeschrieben werden, ist der saphirartige, umkreisende<br />

Äther. In ihm graben sich alle einzelnen Bewegungen<br />

des Menschen ein, sowohl die <strong>Blick</strong>e des Auges, als auch die<br />

Öffnung des M<strong>und</strong>es zum Guten wie zum Bösen." (Esarah<br />

Maimeroth 49.).<br />

Die alten talmudischen Ansichten haben sich teilweise unverändert<br />

bis auf den heutigen Tag unter den Gläubigen erhalten.<br />

So sagte einmal eine Eingeborene aus Jerusalem der Frau Lydia<br />

Einszlcr: ,,Ihr Europäer glaubt nicht, aber wahr ist es doch:<br />

zwei Dr<strong>it</strong>tel aller Gräber sind vom <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong>, <strong>und</strong> das dr<strong>it</strong>te<br />

Dr<strong>it</strong>tel stammt von der Nachläßigke<strong>it</strong> im Schutze gegen den<br />

<strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong>." Ebenso tief eingewurzelt ist der Glaube an den<br />

<strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> bei den heutigen Juden in Marokko <strong>und</strong> Tunis, in<br />

Spanien, der Türkei, Galizien <strong>und</strong> Rußland. Die russischen Juden<br />

haben vor demselben einen so großen Respekt, daß von ihm gar<br />

nicht gesprochen werden darf; anstatt dessen sagt man „a g<strong>it</strong><br />

Ö o g," „ein gutes Auge."^)<br />

Araber.<br />

Wie in den religiösen Schriften der Juden <strong>und</strong> Christen, so ist<br />

auch in den Religionswerken der Mohammedaner vom <strong>böse</strong>n<br />

<strong>Blick</strong> die Rede. Im Koran findet sich dieser Aberglaube allerdings<br />

nur ein einziges Mal erwähnt (113. Sure), was immerhin<br />

sehr merkwürdig ist, da die Araber lange vor Einführung des<br />

Islam daran glaubten. Mohammeds Gesetzgebung hat daran<br />

nichts zu ändern vermocht, zumal da er selbst von dessen Wirksamke<strong>it</strong><br />

überzeugt war. Mohammed sagte: „<strong>Der</strong> Mensch bes<strong>it</strong>zt<br />

in seinem <strong>Blick</strong> <strong>und</strong> in seiner Stimme eine gewaltige Macht, m<strong>it</strong><br />

der er viel Gutes <strong>und</strong> viel Übles tun kann." <strong>Der</strong> Trad<strong>it</strong>ion zufolge<br />

erklärte der Prophet ferner: „Die Wirkung des <strong>Blick</strong>es<br />

ist wahr, <strong>und</strong> wenn es in der Welt etwas gäbe, was schneller<br />

gehen könnte als das Schicksal, so wäre es der Schlag des <strong>Blick</strong>es."<br />

<strong>Der</strong> Araber bezeichnet den <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> m<strong>it</strong> dem einfachen<br />

Worte „Ain," d. h. „Auge." So heißt es in der Geschichte<br />

Ägyptens von Abou'lmahasen: „Er hatte ein <strong>böse</strong>s Auge<br />

<strong>und</strong> konnte den <strong>Blick</strong> nicht auf einen Gegenstand richten, ohne

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