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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 343 —<br />

Gotthe<strong>it</strong> gegen den <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> an, <strong>und</strong> begeben sich deshalb<br />

an einem Dienstag, Donnerstag oder Sonntag zu einem Brahmanen<br />

; dieser setzt sich vor das Bild dieser Göttin, spricht ein<br />

Gebet über einen Faden (cf. S. 328), bläst auf denselben (cf.<br />

S. 2Q8), <strong>und</strong> befestigt ihn an dem rechten Arm des Patienten<br />

die Heilung erfolgt in drei Tagen ; dann muß man irgend jemandem<br />

ein Geldstück als Almosen geben.*^)<br />

Sehr beliebt als zauberisches Heilm<strong>it</strong>tel ist das Kreuz <strong>und</strong><br />

das Zeichen des Kreuzes. Im Nordosten von Schottland schn<strong>it</strong>t<br />

die Eigentümerin einer beschrieenen Kuh einen Vogelbeerbaumzweig<br />

<strong>und</strong> einen Eschenzweig ab ; aus dem ersteren machte<br />

sie ein Kreuz <strong>und</strong> befestigte dieses m<strong>it</strong> einem roten Faden an<br />

den Schwanz des Tieres ; an einem Ende des andern Zweiges<br />

machte sie kreuzartige Einschn<strong>it</strong>te, steckte in jeden derselben<br />

eine Stecknadel, so daß diese letzteren sich kreuzten, <strong>und</strong> befestigte<br />

den Zweig über der Stalltür. — Wenn bei den Wenden<br />

ein Kalb von dem <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> getroffen ist, so leckt man seinen<br />

Kopf von der Schnauze bis zu den Ohren neunmal kreuzweise<br />

ab <strong>und</strong> sagt dabei jedes Mal: ,, Böses Auge, schmelze, wie das Eis<br />

in der Sonne schmilzt ! Im Namen Gottes des Vaters, etc.'',<br />

dann spuckt man we<strong>it</strong> hinter sich. — Wenn in Oldenburg eine<br />

Kuh behexte Milch gibt, so zeichnet man unter dem Melkeimer<br />

m<strong>it</strong> Kreide ein Kreuz, oder legt unter denselben zwei Zwirnsfäden<br />

oder zwei Strohhälmchen kreuzweise. In Eydtkuhnen<br />

(Ostpreußen) läßt man diese Milch in einer Pfanne auf dem<br />

Feuer kochen, zerschneidet sie stillschweigend kreuzweise oder<br />

im Namen der Dreieinigke<strong>it</strong> <strong>und</strong> tut dies solange, bis die Milch<br />

eine feste Masse darstellt; man stellt dann die Pfanne auf den<br />

Gartenzaun <strong>und</strong> läßt sie dort, bis die Vögel des Himmels (das<br />

zahme Geflügel entfernt man) alles verzehrt haben. — In Stallupönen<br />

legt man auf das Kreuz des Tieres Garn, das von einem<br />

5 jährigen Kind gesponnen ist, <strong>und</strong> über welches man ein Kreuz<br />

im Namen der Dreieinigke<strong>it</strong> gemacht hat. — In Pommern melkt<br />

man die Milch im Namen Gottes in den umgekehrten Melkeimer,<br />

macht m<strong>it</strong> einem Messer ein Kreuz durch die Milch hindurch<br />

auf den Boden des umgekehrten Eimers, stößt einige<br />

Male m<strong>it</strong> der Messersp<strong>it</strong>ze hinein, <strong>und</strong> gießt die Milch dann in<br />

fließendes Wasser. — Ein beliebtes M<strong>it</strong>tel in ganz Deutschland<br />

ist es, das beschrieene Vieh über eine kreuzweise gelegte Heugabel<br />

<strong>und</strong> eine Hacke hinweggehen zu lassen. — Wenn man in<br />

Westfalen keine Butter bekommen kann, dann reißt man vor<br />

Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang ein wenig von dem<br />

Dachstroh des Zauberers aus <strong>und</strong> legt es in Kreuzform unter

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