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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 342 —<br />

segen", d. h. am Feste des heiligen Johannes geweihten Wein,<br />

zu trinken ; danach muß dann das Unwohlsein weichen, oder<br />

in eine eigentliche Krankhe<strong>it</strong> umschlagen. Demselben Zwecke<br />

dienen dort Räucherungen m<strong>it</strong> Hühnerfedern <strong>und</strong> geweihten<br />

Palmzweigen (knospende Weiden). In Schwaben auch der<br />

Genuß von Brot, das am Tage des heiligen Blasius oder der<br />

heiligen Agathe geweiht ist. Im Departement C6tes-du-Nord<br />

begibt man sich, zur Heilung behexter Pferde, am Ablaßtage<br />

(Pfingstmontag) nach dtr Insel Saint-Oildas, kauft dort geweihtes<br />

Brot, reibt dam<strong>it</strong> das Heiligenbild ab <strong>und</strong> gibt ein Stück<br />

davon dem Tiere zu fressen; den Rest nimmt man m<strong>it</strong> sich<br />

nach Hause, um ihn bei Gelegenhe<strong>it</strong> zu benutzen. — Auch in<br />

Kleinasien reicht man geweihtes Brot. — In der Türkei besprengt<br />

man den Beschrieenen m<strong>it</strong> geweihtem Wasser <strong>und</strong> räuchert<br />

ihn am Palmsonntag m<strong>it</strong> Palmzweigen. — In Bova, Calabrien<br />

verbrennt man geweihte Olivenzweige <strong>und</strong> sagt dabei:<br />

„Kannieteto me ton ajonalea." [Nimm ihm von hinten den<br />

Einfluß des <strong>böse</strong>n BHckes.]<br />

Andere derartige geweihte Gegenstände sind geweihtes<br />

Salz (cf. z. B. S. 315) <strong>und</strong> Öl; geweihte Asche, die man<br />

dorthin streut, wo ein Zauber ausgeübt worden ist; das Wachs<br />

von Altarkerzen, <strong>und</strong> namentlich von Osterkerzen ; Räucherkerzen;<br />

Agnus dei; Stücke vom Messtuch oder vom<br />

K e I c h t u c h, die in Papier eingewickelt in die Kleidung des<br />

Beschrieenen gesteckt werden.<br />

In Neugranada tragen die Frauen, um einen Kranken zu<br />

heilen, eine Art Heiligenklcidung.<br />

In Schwaben trägt man den Josephsring.<br />

Eine Art geweihten Öls findet in folgender alter deutscher<br />

Vorschrift Anwendung: Man nimmt drei Maß Leinöl in einem<br />

neuen Kruge <strong>und</strong> stellt sich gegen die aufgehende Sonne gewendet<br />

eine halbe St<strong>und</strong>e vor ihrem Aufgange hin, nennt nach<br />

dreimaligem Neigen dreimal den Namen des Verzauberten, desgleichen<br />

den Namen seiner Mutter <strong>und</strong> der 12 Engel der Herrlichke<strong>it</strong>.<br />

Dies tut man neun Tage nach einander. Am neunten<br />

Tage aber soll der Kranke nackt an die Sonne gesetzt m<strong>it</strong><br />

dem Öl über den ganzen Leib bestrichen werden. Sodann zündet<br />

man ein Feuer an, schreibt auf ein Täflein von neunerlei<br />

Holz die Namen der Engel der Ehren <strong>und</strong> hält dies über das<br />

Feuer, worin neunerlei Kraut geworfen. Das so beräucherte<br />

Täflein hängt man dem Kranken an, <strong>und</strong> dieser wird davon<br />

sogleich geheilt. —<br />

Di: Bunia in Bombay flehen den Schutz einer weiblichen<br />

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