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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 398 —<br />

In Westfalen kocht man in der Morgendämmerung auf<br />

dem Felde des Zauberers ein wenig Viehfutter <strong>und</strong> gibt es der<br />

kranken Kuh.<br />

Im Elsaß gibt man den Tieren Kohlblätter aus dem Garten<br />

der Hexe.<br />

Bei den Wenden sind Barbarakraut (barbarea lyrata) <strong>und</strong><br />

Malve (malva neglecta) sehr beliebt.<br />

Wenn in Deutsch-Böhmen die Kühe keine Milch geben, so<br />

nehme man Knoblauch <strong>und</strong> Meisterwurzel, schneide beides klein,<br />

streue es auf ein Stück gesalzenes Brod <strong>und</strong> gebe es den Tieren<br />

ein.<br />

Ein anderes Rezept für durch Hexerei verderbtes Vieh ist:<br />

1 tens. Von Dreypaar Eheleuten Koth, 3 Quintl.<br />

2tens. Teufelsdreck, 3 Quintl.<br />

3 tens. Moos von einer Martersäule, 3 Quintl.<br />

4 tens. Von eines Paschkai oder Osterkerze, 2 Quintl.<br />

5 tens. Von dreyen Ameishaufen, von jeden ein wenig zusammen<br />

getragenen Haufen, mische diese Stücke alle zusammen,<br />

<strong>und</strong> beräuchere dein Vieh dam<strong>it</strong>, aber du mußt den Stall wohl<br />

versperren daß niemand hinaus <strong>und</strong> herein kann, <strong>und</strong> auch<br />

keine Antwort geben, es mag gleich auf dich schreyen, wer<br />

immer es seye, sonst wäre das Unternehmen vergebens, m<strong>it</strong><br />

dieser räucherung ist schon vielen Vieh geholfen worden.<br />

Bei den Siebenbürger Sachsen schneidet man von dem Riemen,<br />

an welchem der Klöpfel in der Qlocke hängt, ein Stück,<br />

pulvert solches im Feuer <strong>und</strong> gibt von diesem Pulver dem<br />

Kinde dreimal in lauwarmem Wasser ein ; oder man nimmt von<br />

einem auf Bäumen oder im Felde aufgestellten „schäselt" (Vogelscheuche)<br />

ein Stück, pulvert es <strong>und</strong> gibt es dem Kinde, das<br />

diese Vogelscheuche aber vorher nicht gesehen haben darf, ein.<br />

Ebenso verfährt man m<strong>it</strong> einem Stück der getrockneten Nabelschnur<br />

eines Neugeborenen.<br />

Bei den Südslaven setzt sich eine kinderlose Frau m<strong>it</strong> einer<br />

Holzschale voll Wasser unter einen Balkon oder unter 'den<br />

hervorragenden Teil des Daches ; der Ehemann schlägt m<strong>it</strong> einem<br />

schweren Werkzeug auf den Balkon oder auf das Dach, dam<strong>it</strong><br />

etwas Staub herabfällt, der von den Holzwürmern stammt;<br />

wie gering auch die Menge Staub ist, die in das Gefäß fällt,<br />

die Frau trinkt sie m<strong>it</strong> Wasser ; oder sie setzt den Napf auf<br />

die Erde nahe dem Feuer: <strong>Der</strong> Gatte schlägt zwei glühende<br />

Kohlen gegeneinander, <strong>und</strong> sobald eine kleine Anzahl von Funken<br />

in das Wasser gefallen sind, trinkt sie den ganzen Inhalt des<br />

Napfes aus.

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