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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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habe niemals etwas Aehnliches wie dieses gesehen," so bezauberte<br />

er es. Man forderte einen dieser Leute auf, dieselben Worte zu<br />

gebrauchen in Bezug auf den Propheten Gottes. Er sagte in der<br />

Tat: „Ich habe niemals einen Menschen gesehen, der dem gleicht,<br />

den ich heute sehe." Aber Allah beschützte den Propheten vor<br />

diesem verderbhchen Einfluß.<br />

Nach Daumas soll ein Sklavenhändler über den sudanesi-<br />

Kabine-el-Aakul gesagt haben: „Wir kau-<br />

schen Stamm der<br />

fen niemals Sklaven dieses Stammes. Sie stehen in dem Ruf, die<br />

Macht zu haben, die Ges<strong>und</strong>he<strong>it</strong> eines Menschen zu vernichten<br />

<strong>und</strong> ihn an Auszehrung sterben zu lassen, wenn sie ihn ansehen."<br />

Von den Makari, einem Volk in<br />

Bornu, glaubt man, daß sie<br />

sich in Hyänen verwandeln <strong>und</strong> durch ihren <strong>Blick</strong> Krankhe<strong>it</strong>en verursachen<br />

können; <strong>und</strong> den Tahla<strong>it</strong>, einem Stamm der Provinz<br />

Oran (Algerien), schreibt man ebenfalls diesen Zauberblick zu.^)<br />

Sollten Plinius <strong>und</strong> seine Gewährsmänner schon von diesen<br />

oder ähnlichen Stämmen gehört haben, wenn sie von den afrikanischen<br />

Familien sprechen, die durch ihren <strong>Blick</strong> <strong>und</strong> ihr Wort<br />

faszinieren? (cf. S. 30.)<br />

Stoll erzählt, daß in dem zürcherischen Dorfe B. ein paar<br />

Familien den <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> haben, deren Bes<strong>it</strong>zer sich durch rote<br />

Haare <strong>und</strong> einen starren Bhck auszeichnen.<br />

In Schottland, in Buckie, einem Fischerdorf an der Nordsee<br />

<strong>und</strong> in einigen Gegenden der Ostküste der Grafschaft Aberdcen,<br />

bringen die Leute, deren Familienname Roß, Coull oder Wh<strong>it</strong>e ist,<br />

durch ihren <strong>Blick</strong> allerlei Unglück. Sie vererben diese Eigenschaft<br />

von Generation auf Generation einem oder mehreren ihrer M<strong>it</strong>glieder.<br />

<strong>Der</strong>jenige, der diese Gabe bes<strong>it</strong>zt, macht willkürlich<br />

Gebrauch davon <strong>und</strong> übt sie gegen diejenigen aus, die ihm persönlich<br />

mißfallen, oder auch denen zu Gefallen, die sich an ihrem<br />

Feinde rächen wollen ; im letzteren Falle läßt er sich seine Dienste<br />

bezahlen.<br />

In Irland sind es alle M<strong>it</strong>glieder einer Familie Mearnan im<br />

Westen der Grafschaft Cläre, die den <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> haben, selbst<br />

in den entferntesten Graden der Verwandtschaft. Aber bei ihnen<br />

ist diese geheimnisvolle Kraft unabhängig von ihrem Willen, <strong>und</strong><br />

deshalb sind sie trotz ihrer gefährlichen Nähe wegen ihres ehrlichen<br />

Charakters sehr geachtet, (cf. Kap. III, A, 3.)^)<br />

Es gibt ferner eine ganze Reihe von Berufsklassen,<br />

denen bei den verschiedenen Völkern der <strong>böse</strong> <strong>Blick</strong> zugeschrieben<br />

wird. Hierhin gehören vor allen anderen die Geistlichen jeder<br />

Art. In Italien sind es die Mönche, <strong>und</strong> namentlich die Kapuziner<br />

<strong>und</strong> Bettelmönche, die als Inhaber des mal' occhio gelten.

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