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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 228 —<br />

der Nase zuzumachen hatte, traf ein Mädchen, das vom Stalle<br />

heimging. Das Mädchen trug eine Kornmühle in einer Tasche<br />

auf ihrem Rücken. Als sie vorüberging blickte der Gutsherr<br />

ihr nach, <strong>und</strong> vermutend, daß sie einen kleinen Käse trug,<br />

warf er sein Auge darauf. Als das Mädchen nach Hause kam,<br />

war der Mühlstein in zwei Teile zerbrochen: sein <strong>böse</strong>r <strong>Blick</strong><br />

hatte es getan. s)<br />

Ein Bauer in Neuenkirchen in Oldenburg hatte eine Dreschmühle<br />

neben seinem Hause. Irgend etwas kam daran in Unordnung.<br />

Da sprang er wütend ins Haus <strong>und</strong> jagte einen Mann,<br />

der vom Fenster aus zusah, wie die Pferde draußen die Maschine<br />

trieben, vom Fenster weg, weil er die Mühle durch seinen<br />

<strong>Blick</strong> behext haben müsse.^)<br />

Alonso de Fontecha, der Arzt Philipps II. von Spanien,<br />

erzählt von Halsketten aus Schmelz, welche Kinder um den<br />

Hals trugen, <strong>und</strong> die unter der Einwirkung des mal de ojo zersprangen.<br />

Ein Edelmann aus Valencia konnte durch seinen <strong>Blick</strong><br />

Porzellan zerbrechen. Vairo erzählt von einem Manne,<br />

der durch bloßes aufmerksames Betrachten einen kostbaren<br />

Stein zerbrach. Dasselbe wird aus Persien <strong>und</strong> Indien von<br />

Perlen <strong>und</strong> Edelsteinen berichtet. In Kleinasien zerspringen<br />

Armbänder von Bergkrystall unter dem Einfluß des Bhkkes.io)<br />

Ebenso Tongefäße <strong>und</strong> Krüge, In Indien „haben Gefäße<br />

aus Ton die Eigenschaft, einen unvertilgbaren Schmutz an<br />

sich zu ziehen, was bei Metallgefäßen nicht der Fall ist ; es<br />

genügt, die letzteren zu waschen, um sie zu reinigen ; aber die<br />

übrigen kommen außer Gebrauch <strong>und</strong> müssen vernichtet werden<br />

. . . Die Brahmanen gehen so we<strong>it</strong>, daß sie keinem Fremden<br />

erlauben, in ihre Küche zu kommen, deren Tür immer sorgfältig<br />

verschlossen ist, aus Furcht, daß irgend ein Gottloser<br />

seine <strong>Blick</strong>e auf die Gefäße werfen könnte, welche auf diese<br />

Weise beschmutzt werden <strong>und</strong> nur noch dazu gut wären, um<br />

sogleich in Stücke geschlagen zu werden. Aus demselben Gr<strong>und</strong>e<br />

schöpfen die Frauen das Wasser niemals in irdenen Gefäßen,<br />

sondern nur in kupfernen."<br />

In Cairo sah eine Frau ein Kamel m<strong>it</strong> zwei sehr großen<br />

ölkrügen beladen, <strong>und</strong> schrie : „Welche großen Krüge !'* Einige<br />

Augenblicke darauf fiel das Kamel, es brach sich ein Bein, <strong>und</strong><br />

die beiden Krüge zerbrachen. — Einige junge Leute saßen vor<br />

dem Jafator in Jerusalem, als eine Fellachin m<strong>it</strong> einem Krug<br />

auf dem Kopfe den Siloahweg herauf kam. Unter diesen Leuten<br />

hatte einer die Gabe, m<strong>it</strong> dem <strong>Blick</strong> treffen zu können. Er

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