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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 341 —<br />

men die Krankhe<strong>it</strong> des Todes. In China verkauft man in allen<br />

Tempeln dreieckige gelbe Papierstücke, auf die m<strong>it</strong> roter Farbe<br />

magische Charaktere geschrieben sind <strong>und</strong> die außerdem das<br />

Siegel des Tempels tragen; sie heilen alle Krankhe<strong>it</strong>en, wenn<br />

man sie verbrennt <strong>und</strong> die Asche davon in einem Medikament<br />

herunterschluckt.^'')<br />

Die Nähe der Kirche allein wirkt schon heilkräftig. In<br />

Lauenburg trägt man das kranke Kind dreimal stillschweigend<br />

um die Kirche (cf, S. 335). — In Böhmen begibt man sich,<br />

außerhalb der Stadt, an einen Ort, von wo aus man drei Kirchtürme<br />

bemerkt, <strong>und</strong> spricht dort ein Gebet, nachdem man drei<br />

Kreuzeszeichen über das Kind gemacht hat. — In der Herzego-<br />

Fig. 61. Stierkopf u. Phallus (n. Caylua, Rec. VII. 60).<br />

(Zu Bd. II Se<strong>it</strong>e 127.)<br />

wina <strong>und</strong> in Montenegro setzt man das Kind vor die Kirchentür<br />

<strong>und</strong> bedeckt es; die nächsten Verwandten b<strong>it</strong>ten dann die<br />

Ein- <strong>und</strong> Austretenden, über das Kind hinwegzugehen; dabei<br />

sagt man: „Möge dich Gott <strong>und</strong> die heutigen heiligen Gebete<br />

heilen!" [Bog da te iscijeli i danasnje svete mol<strong>it</strong>ve !]<br />

Wir<br />

haben schon gesehen, daß der in der Kirche gesammelte Staub<br />

ebenso wie die Erde von Kirchhöfen oder Kirchwegen besonders<br />

»wirkungsvoll sind. (cf. S. 280.) — Bei den Siebenbürger<br />

Sachsen schneidet man von dem Riemen, an welchem der Klöpfel<br />

in der Glocke hängt, ein Stück ab, pulvert es im Feuer<br />

<strong>und</strong> gibt von diesem Pulver dem Kinde dreimal in lauwarmem<br />

Wasser zu trinken.^i)<br />

Vom Priester geweihte Dinge spielen in der römischen<br />

Kirche eine große Rolle. In erster Linie ist hier das Weihwasser<br />

zu nennen, m<strong>it</strong> dem man den Beschrieenen besprengt.<br />

In Schw^aben läßt man den Kranken geweihten St. Johannis-<br />

Wein vermischt m<strong>it</strong> geweihtem Wasser oder geweihten St.<br />

Blasius-Wein trinken. — Ist in Kärnthen jemand durch den<br />

<strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> „vermänt" worden, so gibt man ihm „Johannes-

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