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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 186 —<br />

Plinius berichtet, daß eine schwangere Frau beim Anblick eines<br />

weiblichen Seebarsches (Aplysia L.) Übelke<strong>it</strong> <strong>und</strong> Erbrechen bekommt<br />

<strong>und</strong> abortiert. Auch Augenschmerzen soll er denen verursachen,<br />

die ihn aufmerksam anblicken. Am Senegal bringt<br />

der Anblick des Löwen Unglück ; die Eingeborenen wagen aber<br />

nicht, auf ihn zu schießen, selbst wenn ihr Leben in Gefahr ist,<br />

weil sie sich einbilden, daß der Löwe ein Stammvater ihres Geschlechtes<br />

sei.i'')<br />

Erwähnt sei hier nur noch, daß es eine große Anzahl Tiere<br />

gibt, deren Erscheinen Unheil bedeutet.<br />

<strong>Der</strong> Anblick anderer Tiere bringt dagegen Glück <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>he<strong>it</strong>.<br />

So heilt, wie schon erwähnt, der Vogel Galgulus den<br />

Gelbsüchtigen (S. 126. Cap. V. F., Cap. VI, unter Charadrius.) Auch<br />

Gegenstände gibt es, durch deren bloßen Anblick der Anschauende<br />

fasziniert wird. Abraham trug nach talmudischer Trad<strong>it</strong>ion einen<br />

Edelstein am Halse, <strong>und</strong> jeder Kranke, der ihn sah, wurde sofort<br />

geheilt. Eine ähnliche Zauberwirkung hatte der ,,Gral" (die<br />

in der ganzen altfranzösischen L<strong>it</strong>eratur bekannte Abendmahlsschüssel<br />

Christi, bei Wolfram von Eschenbach ein kostbarer<br />

Stein.). Wer ihn ansieht, der stirbt nicht, sondern er behält<br />

seine blühende Farbe, <strong>und</strong> die Haare werden ihm nicht grau:<br />

— ouch wart nie menschen so we<br />

swelhes tages er den stein gesiht,<br />

die Wochen mac er sterben nicht,<br />

diu aller schierst dar nach gestet,<br />

sin varwe im nimmer ouch zerget<br />

man muoz im sölher varwe jehn,<br />

da m<strong>it</strong> ez hat den stein gesehn<br />

ez si maget ode man<br />

als ob sin bestiu z<strong>it</strong> huop an,<br />

sach ez den stein zwei h<strong>und</strong>ert jär,<br />

im enwurde denne grä sin här,<br />

seihe kraft dem menschen g<strong>it</strong> der stein,<br />

daz im fleisch <strong>und</strong>e bein<br />

jugent empfaeht al s<strong>und</strong>er twäi. —<br />

Dieselben Eigenschaften schrieb man auch dem „Stein der<br />

Weisen" zu, den die Alchymisten des M<strong>it</strong>telalters sich herzustellen<br />

bemühten. Im Bes<strong>it</strong>ze des Fürsten von Pasimpai (M<strong>it</strong>tel-Sumatra)<br />

befinden sich alte Erbstücke, aus einem goldenen<br />

Pfeilring, Schwert <strong>und</strong> Steinen bestehend. Sie durften nicht<br />

zu ebener Erde aufbewahrt werden, da der Glanz, welcher

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