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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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L<br />

— 143 —<br />

Dieses Ungeheuer konnte man künstlich erzeugen, indem man<br />

Menstrualblut in eine Glasflache brachte <strong>und</strong> dieses im Bauche<br />

eines Pferdes faulen ließ — so Paracelsus.<br />

Für gewöhnlich entsteht es aber aus einem Hahnenei, das<br />

der Hahn im Alter von 7, 9 oder 14 Jahren im Sommer, zu Anfang<br />

der H<strong>und</strong>stage legt. Dieses Hahnen- oder Basiliskenei ist<br />

gewöhnlich r<strong>und</strong>, gelb wie Buchsbaum oder bunt, dotterlos,<br />

<strong>und</strong> wird in ganz Europa durch einen Frosch oder eine Kröte<br />

ausgebrütet.<br />

In einigen Teilen Deutschlands entsteht der Basilisk aus dem<br />

Ei eines siebenjährigen Hahnes, wenn es bebrütet wird. In Tirol,<br />

Thüringen <strong>und</strong> einem Teil Böhmens legt ein vollkommen schwarzer<br />

Hahn im Alter von 7 Jahren ein Ei, aus dem ein Drache hervorgeht,<br />

welcher 100 Jahre lebt <strong>und</strong> unaufhörlich wächst. Deshalb<br />

läßt man auch niemals einen Hahn, namentlich, wenn er<br />

schwarz ist, so lange leben. <strong>Der</strong> Basilisk entsteht auch in<br />

Tirol aus einem Hahnenei, das an einem trockenen Ort gelegen.<br />

In gewissen Gegenden Böhmens hat das erste <strong>und</strong> letzte<br />

Ei, welches eine vollkommen schwarze Henne legt, kein Eidotter,<br />

wenn diese sich m<strong>it</strong> einer Viper gepaart hat.*)<br />

In Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Lauenburg ist der Hahn 7 oder<br />

20 Jahre alt, wenn er ein Ei legt ; <strong>und</strong> alles Lebende, das der<br />

Basilisk m<strong>it</strong> seinem <strong>Blick</strong>e trifft, muß sogleich sterben, <strong>und</strong><br />

Steine selbst zerspringen davon. In den nordischen Ländern entsteht<br />

der Basilisk in einer Mettonne oder aus einem Hahnenei.<br />

Sieht man ihm in die Augen, so wird man geb<strong>und</strong>en, kann sich<br />

nicht fortbewegen, weder Hand noch Fuß rühren, darum muß<br />

man sich dem Tiere immer von hinten nähern. Oder es heißt,<br />

sobald der Basilisk eine Person ansieht, fällt sie augenblicklich<br />

um ; oftmals wohnt das Tier in einem Brunnen, <strong>und</strong> wenn jemand<br />

beim Wasserschöpfen hinunterblickt <strong>und</strong> vom Basilisken gesehen<br />

wird, so fällt er tot nieder. Sieht aber der Basilisk sein eigenes<br />

Bild z. B. in einem Spiegel, so muß er sterben ; darum ist es<br />

immer das sicherste, daß der Brunnenreiniger, ehe er hinabsteigt,<br />

sich m<strong>it</strong> Spiegeln behängt. Ähnliches wird aus Schonen<br />

berichtet.*)<br />

Bei den Wenden legt der Hahn im Alter von 7, Q oder 14<br />

Jahren ein Ei <strong>und</strong> brütet es' aus ; es entsteht daraus ein Basilisk,<br />

vierfüßig <strong>und</strong> einer großen Eidechse ähnlich; wenn dieser Eier<br />

legt <strong>und</strong> wenn man auf das Ei tr<strong>it</strong>t, so kommt eine Viper<br />

daraus. Jeder, den der Basilisk anblickt, zerbricht in Stücke;<br />

wenn ei sein eigenes Bild sieht, zerbricht er ebenfalls. „Perdank<br />

hatte einen großen Hahn, Dieser legte ein Ei <strong>und</strong> bebrütete es

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