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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 111 —<br />

Die Hexe Eriphile bei Manutius hatte die Fähigke<strong>it</strong>,<br />

jedes Tier, das sie ansah, sofort zu vergiften.^o)<br />

<strong>Der</strong> lateinische Schriftsteller Lucius A pul ejus (geb. 125<br />

n. Chr.) stand wegen seiner Neigung zur Mystik <strong>und</strong> JVlagie<br />

in dem Ruf der Zauberei. Auch als Arzt betätigte er sich. Eines<br />

Tages wurde ihm in OEa, dem heutigen Tripolis, eine Kranke<br />

zugeführt. Er fragte sie, ob sie Ohrensausen hätte, <strong>und</strong> auf ihre<br />

bejahende Antwort forschte er we<strong>it</strong>er, in welchem Ohre sie das<br />

meiste Sausen verspüre. Die arme Frau antwortete, hauptsächlich<br />

im rechten. Aber in demselben Augenblick, da Apulejus sie<br />

starr ansah, fiel sie steif auf den Boden <strong>und</strong> bekam einen epileptischen<br />

Anfall. Das Volk zweifelte nicht, daß er die Unglückliche<br />

fasziniert hatte. ^i)<br />

Damascius gedenkt eines gewissen M a x i m i n u s, der<br />

unter den Kaisern Leo (457—74) <strong>und</strong> Zeno (474—Ql) lebte. Dieser<br />

hatte so gefährliche Augen, daß alle diejenigen, die ihn aufmerksam<br />

ansahen, verloren waren <strong>und</strong> gezwungen wurden, ihren<br />

<strong>Blick</strong> abzuwenden. Da Maximinus diese Wirkung seiner Augen<br />

kannte, so zeigte er sich niemals anders öffentlich, als m<strong>it</strong> dem<br />

Kopf möglichst zur Erde geneigt, aus Furcht, denen ins Gesicht<br />

zu blicken, die ihm begegneten.^^)<br />

Moawiäh-ben-Koschair hatte eine Exped<strong>it</strong>ion nach<br />

Yemen unternommen, begle<strong>it</strong>et von seinen Söhnen, die in diesem<br />

Kriege fielen — , er allein entkam. Es blieben ihm nur noch Kinder<br />

in jungen Jahren übrig. Sein Bruder Selmah-Alkhair schickte<br />

ihm seine Söhne, indem er zu ihnen sagte: „Setzet Euch neben<br />

Euren Onkel <strong>und</strong> versucht durch Eure Reden seinen Kummer zu<br />

besänftigen." Als Moawiäh seine Neffen sah, die im besten Jünglingsalter<br />

standen, während seine eigenen Kinder noch klein<br />

waren, empfand er lebhaften Kummer. Da er den <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong><br />

hatte <strong>und</strong> fürchtete, daß sein Auge auf diese jungen Leute einen<br />

verderblichen Einfluß haben könnte, so schickte er sie zu ihrem<br />

Vater zurück.^^)<br />

'Amrü el-'Ossai hatte die <strong>böse</strong> Eigenschaft an sich, allen<br />

denjenigen, die er m<strong>it</strong> Vergnügen anblickte, durch seinen <strong>Blick</strong><br />

zu schaden. Eines Tages fand er sich m<strong>it</strong> Mahommed Ben Beschir<br />

<strong>und</strong> einer schönen Sängerin in Gesellschaft. 'Amrü blickte sie<br />

an, <strong>und</strong> sie klagte über Fieberh<strong>it</strong>ze; da sagte Mahommed:<br />

M<strong>it</strong> seinem Auge sündiget Amrü,<br />

Ich rufe ihm daher als Wunsch dies zu:<br />

Geopfert sei das Aug', das Böses bhcket.<br />

Und die Schlachtopfer seien ihm entrücket!

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