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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 344 —<br />

das Butterfaß. — Als im Jahre 1539 Henri Palinck über den<br />

Zweck eines in einem Tuch eingewickelten Kreuzes gefragt<br />

wurde, in dem sich verschiedene Kräuter <strong>und</strong> Samen befanden,<br />

antwortete er, um denen zu helfen, die ihre Butter verloren<br />

hätten ; man<br />

solle es an bestimmten Stellen, <strong>und</strong> namentlich<br />

unter das Butterfaß legen. — Wenn in Pommern die beschrieenen<br />

Pferde den Wagen nicht vorwärts ziehen wollen, so muß der<br />

Kutscher einen gekreuzten Knoten in den Riemen seiner Pe<strong>it</strong>sche<br />

machen <strong>und</strong> dann dam<strong>it</strong> 3 Kreuze über die Pferde beschreiben. —<br />

Die Griechen Kleinasiens lassen ein beschrieenes Kind durch ein<br />

Feuer gehen <strong>und</strong> es dabei ein Kreuz m<strong>it</strong> den Beinen ziehen.") —<br />

In den apenninischen Grenzländern heilt jemand, der m<strong>it</strong> einem<br />

Kreuz auf der Hand geboren wird (cf. S. 272), den Beschrieenen,<br />

indem er ihn berührt, oder indem er über ihm das Zeichen des<br />

Kreuzes macht ; in der Romagna macht man dieses m<strong>it</strong> dem Ring<br />

einer Frau, die Mutter von 12 Knaben ist. — In der Bretagne muß<br />

man über das Beutelchen, das man dem Kranken gegen den<br />

<strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> um den Hals hängt, <strong>und</strong> das 9 fehlerlose Betonienblätter<br />

<strong>und</strong> 9 Salzkörner enthält, 2 Kreuzeszeichen machen,<br />

<strong>und</strong> 2 Heller in den Opferstock werfen. — Im Nordosten<br />

von Schottland haben die Geldstücke, die man zur Bere<strong>it</strong>ung<br />

des „Silberwassers*' (cf. S. 308) nimmt, größere Kraft, wenn<br />

sie m<strong>it</strong> einem Kreuz gezeichnet sind. — In Pommern schneidet<br />

man am Charfre<strong>it</strong>ag im Namen der Dreieinigke<strong>it</strong> ein Stück<br />

Erlenholz ab, teilt es in Stücke von 1 —2 Daumenlänge <strong>und</strong><br />

schneidet, gleichfalls im Namen der Dreieinigke<strong>it</strong>, 3 Kreuze hinein<br />

; man hebt jeden Zauber dort auf, wo man eins dieser Stückchen<br />

hinlegt. — Bei den Wenden muß der Beschrieene, bevor er<br />

die Kirche betr<strong>it</strong>t, 3 mal in den Kamin blicken <strong>und</strong> sich 3 mal<br />

bekreuzigen. — In Deutschland wusch man sich m<strong>it</strong> Wasser,<br />

in das man glühende Kohlen geworfen (cf. S. 315) <strong>und</strong> goß dann<br />

die Flüssigke<strong>it</strong> in 3 Absätzen <strong>und</strong> kreuzweise hinter sich. —<br />

In Rußland trägt man ein Kreuz um den Hals <strong>und</strong> verstärkt<br />

dessen Kraft noch, indem man andere Zauberm<strong>it</strong>tel daran befestigt.<br />

— Auch die heutigen Griechen befestigen zu diesem<br />

Zwecke ein Kreuz an den Hals ihrer Kinder oder eine Christusfigur.<br />

— Bei den Siebenbürger Sachsen läßt man das Kind Wasser<br />

trinken, in dem man Kohlenstücke gelöscht hat, die von dem<br />

Holze zweier sich kreuzenden Hecken herstammen. — Das Belecken<br />

der Stirn (cf. S. 295) geschieht am besten kreuzweise,<br />

indem man zuerst senkrecht von unten nach oben leckt, dann<br />

in wagerechter Richtung <strong>und</strong> schließlich wieder aufwärts. —<br />

In M<strong>it</strong>tendorf in Steiermark wäscht die Mutter ihr Kind m<strong>it</strong>

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