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Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

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— 280 —<br />

man auch gewisse Steine in Wasser <strong>und</strong> gibt dieses dem Kranken<br />

zu trinken. In Deutschland legt man einen durchbohrten<br />

Stein in die Krippe des kranken Tieres. In Amber in Radjputana<br />

fassen die kinderlosen Frauen einen ovalen Stein in einem Tempel<br />

an. Wenn im Pandschab eine Frau m<strong>it</strong> ihrem Kinde einen<br />

Besuch in der Nachbarschaft gemacht hat, so nimmt sie, bevor<br />

sie nach Hause zurückkehrt, 7 kleine Steine auf, schwingt<br />

jeden von ihnen siebenmal um den Kopf des Kindes herum <strong>und</strong><br />

wirft dann die Steine in 7 verschiedenen Richtungen fort ; auf<br />

diese Weise schützt sie das Kind gegen die Folgen eines etwaigen<br />

<strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong>es. Die Eingeborenen von Neu - Guinea stellen in<br />

ihren Häusern Steine auf, um die Kranken zu heilen. Bei den<br />

Nagarnuc in Australien berührt oder reibt man m<strong>it</strong> gewissen<br />

.Steinen den erkrankten Körperteil."')<br />

Es sei hier noch kurz erinnert an die Steine, um welche<br />

man den Kranken herumgehen läßt, an die durchbrochenen<br />

Steine, durch die man sie hindurchkriechen läßt, an die großen<br />

Steine, auf denen sich die unfruchtbaren Frauen herabgle<strong>it</strong>en<br />

lassen, an die phallusartigen Steine, gegen die sie sich nackt<br />

den Unterleib reiben, oder die sie umarmen, oder von denen<br />

sie etwas Staub abkratzen, um diesen in Wasser zu trinken.<br />

In Ägypten legt man kurz vor Sonnenaufgang ein Stück<br />

Alaun von der Größe einer Haselnuß auf glühende Kohlen<br />

<strong>und</strong> läßt es dort liegen, bis es zu zischen aufgehört hat ; während<br />

dieser Operation sagt man dreimal das erste <strong>und</strong> die drei<br />

letzten Kap<strong>it</strong>el des Koran her; wenn man den Alaun vom Feuer<br />

nimmt, muß er die Gestalt des Übeltäters angenommen haben<br />

man zerdrückt ihn <strong>und</strong> gibt das Pulver m<strong>it</strong> einer Speise gemischt<br />

einem schwarzen H<strong>und</strong>e zu fressen. 8)<br />

Die Erde gilt wohl ihrer schwarzen Farbe oder ihrer<br />

Fruchtbarke<strong>it</strong> wegen als magisches Heilm<strong>it</strong>tel. Auch an die<br />

zahllosen Sandkörner ist zu denken, die die Hexen zu zählen<br />

gezwungen sind, bevor sie ihr Handwerk ausüben. Gesucht<br />

erscheint die Erklärung von dem Fleisch des göttlichen Urriesen,<br />

aus dem die Welt gebildet wurde. Besonders wirkungsvoll<br />

ist die Erde von Kirchhöfen oder Kirchwegen, die gewissermaßen<br />

von der Kraft der Leichen durchtränkt ist, oder<br />

die wegen der Nähe der Kirche besonders unter göttlichem<br />

Schutz<br />

steht.<br />

In der Gegend von Beifort erhielt eine beschrieene Frau<br />

folgenden Rat: ,,Ihr geht zum Kirchhof zwischen H <strong>und</strong> 12<br />

Uhr nachts, <strong>und</strong> nehmt ein wenig Erde von dem zuletzt gegrabenem<br />

Grab. Auf dem Wege werdet Ihr ein lautes Ge-

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