01.11.2013 Aufrufe

Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

Der böse Blick und Verwandtes - Centrostudirpinia.it

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

— 166 —<br />

Sebillot schreibt: Zur Ze<strong>it</strong>, als die Pfauenfedern Mode waren,<br />

verlor die Frau eines meiner Fre<strong>und</strong>e ein Kind <strong>und</strong> schrieb zum<br />

Teil dieses Unglück dem <strong>böse</strong>n Auge dieser Federn zu.<br />

In den schottischen Hochlanden bringt eine Pfauenfeder, die<br />

man Jemandem gibt, Unglück, namentlich, wenn es nur eine<br />

ist. Zwei Federn gelten nicht für unheilvoll.<br />

hl North Yorkshire glaubt man, daß ein junges Mädchen<br />

sich nicht verheiraten wird, das Pfauenfedern als Schmuck gebraucht.<br />

In Shropshirc gilt es auch als unheilbringend, solche<br />

Federn ins Haus zu bringen.<br />

Eine große Rolle spielt dieser Aberglaube bei den englischen<br />

Schauspielern. Bei der Eröffnung des Prince of Wales-<br />

Theaters wurden viele Personen unwohl. Und der Gr<strong>und</strong>? Die<br />

S<strong>it</strong>ze waren m<strong>it</strong> einem Stoff überzogen, dessen Muster an einen<br />

Pfauenschwanz erinnerte. <strong>Der</strong> Direktor ließ den Überzug durch<br />

einen anderen ersetzen, <strong>und</strong> das Unglück war beschworen. 5)<br />

(cf. auch Malach<strong>it</strong> Cap. IX. B. 1, a, ß, gg.)<br />

Manche wenig m<strong>it</strong> der Kultur in Berührung kommende Völker<br />

haben bekanntlich eine unüberwindliche Furcht, sich photographieren<br />

zu lassen. Sie betrachten die Linse des photographischen<br />

Apparates als ein „gläsernes Teufelsauge**, <strong>und</strong><br />

sind häufig nicht zu bewegen, sich dessen <strong>Blick</strong> auszusetzen.<br />

Möglicherweise steht auch dieses m<strong>it</strong> der Vorstellung von <strong>böse</strong>m<br />

<strong>Blick</strong> im Zusammenhang.*)<br />

Es hat auch den Anschein, als ob gewisse Mythen von<br />

den Gestirnen im Einklang m<strong>it</strong> dem <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong> stehen.<br />

So erinnert die versteinernde Wirkung der Sonne lebhaft an<br />

dieselbe Eigenschaft des Gorgonenhauptes. Die Sonne ist das<br />

Auge des Himmels, der Götter Jup<strong>it</strong>er, Zeus (Römer, Griechen),<br />

Wotan (Germanen), Osiris, Horos (Ägypter), M<strong>it</strong>ra, Varuna,<br />

Agni (Indier), Ahura-Mazda (Parsen), Maui (Neuseeland),<br />

Ama-terasu Oho-mikami (Japaner), P'an-ku (Chinesen) etc., -<strong>und</strong><br />

in dieser Eigenschaft als göttliches Auge kann sie die vernichtende<br />

Eigenschaft des <strong>böse</strong>n <strong>Blick</strong>es haben.<br />

In einem ägyptischen Papyrus aus der Ze<strong>it</strong> von 1300 v. Chr.,<br />

in dem von günstigen <strong>und</strong> ungünstigen Kalendertagen die Rede<br />

ist, heißt es vom 13. Mechir: „Ungünstig, ungünstig, ungünstig.<br />

Gehe auf keine Weise an diesem Tage heraus. An diesem<br />

Tage ward das Auge der Göttin Sechet entsetzlich, es erfüllte<br />

die Felder m<strong>it</strong> Verwüstung an diesem Tage. Gehe an ihm nicht<br />

bei Sonnenaufgang heraus". — Dies bezieht sich auf die ägyptische<br />

Mythe, derzufolge sich einst die Menschen gegen ihren<br />

König, den Sonnengott, verschworen. Um sie zu strafen, schickte

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!