Ein Computerlinguistisches Lexikon als komplexes System
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Aufbau und Verwendung des IMSLEX<br />
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Häus<br />
Häuser<br />
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Haus<br />
Häuser<br />
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(ohne)<br />
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Abbildung 7.4: Derivation- und Kompositionsstämme von Haus ¢<br />
in XML<br />
Strukturen<br />
Die DMOR-Flexionsklasse ¨¤£ ¢¤£ ¦ umfasst Derivationen auf -ung, -heit,<br />
-keit, -ion, -(i)tät und -schaft. In diesem Fall konnte halbautomatisch überprüft<br />
¨<br />
werden, ob die potentielle Basis den Selektionskriterien des jeweiligen Affixes<br />
entsprach. Zusammen mit der vorher vergebenen Belegung der morphologischen<br />
Form ließen sich auf diese Weise die eindeutigen Fälle automatisch eintragen.<br />
In den Fällen, in denen ein Muster nicht mit dem Attributwert für die<br />
morphologische Form übereinstimmte oder in denen die Basis noch nicht <strong>als</strong><br />
Derivationsstamm eingetragen war, musste intellektuell entschieden werden.<br />
In Abbildung 7.5 sind einige Wortbildungsstruktur-<strong>Ein</strong>träge aus IMSLEX aufgeführt.<br />
In runden Klammern wird die Wortart markiert. 10 §¢ §<br />
markiert die<br />
Grenze zum Derivationsaffix. Es fällt auf, dass einige Präfigierungen mit unnicht<br />
markiert sind (Zeilen 6 und 8; Zeile 4). Dies liegt an Inkonsistenzen im<br />
DMOR-<strong>Lexikon</strong>, die ins IMSLEX übernommen wurden. 11<br />
(7.1) unzivilisiert<br />
, zivilisatorisch<br />
Unzivilisiertheit , zivilisieren ¡<br />
, zivilistisch £¢¥¤ , Entzivilisierung ¢ ,<br />
¢¥¤<br />
¢¥¤<br />
10 ¡ ¡¢¡ Mit werden Präfixe gekennzeichnet, ¡ ¢¡¤£ mit die häufig <strong>als</strong> Dervationsstamm auftretende<br />
Partizip-II-Form.<br />
11 Die Möglichkeit der systematischen Beseitigung von Inkonsistenzen im <strong>Lexikon</strong> ist durch<br />
die bewusste Unterscheidung von Simplex- und Komplex-Formen erst jetzt gegeben.<br />
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