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Ein Computerlinguistisches Lexikon als komplexes System

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3.2 Morphologiesysteme<br />

Stammeintrag Forts.kl. Beispiel<br />

¨£¢¦¨¡ ¡ ¡ ¦ ©¨ £ ¨ ¡ ¡£ £ ¤ ¥ £<br />

¡££©§¡<br />

alle Mühe<br />

¨£¢¦¨¡ ¡ ¡ ¦ ©¨ £ ¨£¤ ¡ ¡£ £ ¦ ¤ ¥ £<br />

¡££©§¡<br />

trotz aller Mühe<br />

¨£¢¦¨¡ ¡ ¡ ¦ ©¨ £ ¨¢¡ ¡ ¡ ¡£ £ ¦ ¤ ¥ £<br />

¡££©§¡<br />

mit aller Mühe<br />

¨£¢¦¨¡ ¡ ¡ ¦ ©¨ £ ¡ ¡£ £ ¤ ¥ £<br />

¡££©§¡<br />

für alle Mühe<br />

Abbildung 3.9: Vollformeneintrag in DMOR, Beispiele für alle<br />

dem jeweiligen Analysestring versehen (vgl. die Formen für Femininum Singular<br />

von alle in Abbildung 3.9). Hier entspricht im Stammeintrag der Teil vor<br />

dem Doppelpunkt genau dem Analysestring, den die Morphologiekomponente<br />

ausgibt. Hinter dem Doppelpunkt steht die Wortform. Die Fortsetzungsklasse<br />

ist grundsätzlich ¥ £ . Dies markiert einen <strong>Ein</strong>trag für eine geschlossene<br />

Klasse, die nicht weiterverzweigt.<br />

¤<br />

Die Substantivlexika enthalten etwa 20 000 Appellativa 9 , 2 000 Personennamen<br />

und 1 000 geographische Namen. Das Adjektivlexikon enthält etwa 7 000<br />

Adjektive, ein Großteil davon Derivationen auf -isch, -ig, -lich, -bar, -haft, -abel,<br />

un-Präfigierungen und Komposita. Das Verblexikon enthält knapp 5 600 Verben.<br />

Zwei Drittel davon sind Präfixverben.<br />

Flexion<br />

Regelmäßig ablaufende Flexion wird in DMOR durch das Konzept der Fortsetzungsklassen<br />

behandelt. Unregelmäßig ablaufende Flexion kann entweder<br />

im <strong>Lexikon</strong> oder durch Zwei-Ebenen-Regeln behandelt werden: “In der hier<br />

beschriebenen Anwendung für Deutsch wird regelmäßige Allomorphie (wie<br />

z.B. Umlaut, ß/ss-Wechsel) durch 2-Ebenen-Regeln behandelt, unregelmäßige<br />

Stammvarianten (z.B. abgelautete Verbstämme) sind lexikalisiert.” (Schiller<br />

(1996), S. 40)<br />

In Abbildung 3.10 sind die <strong>Ein</strong>träge für vier verschiedene Verben im DMOR-<br />

Verblexikon dargestellt. zähl und ruder unterscheiden sich lediglich in ihrer<br />

Flexionsklasse. Auf -el und -er endende Verben werden in DMOR in einer eigenen<br />

Klasse behandelt, damit zum einen die Infinitivform und das Partizip<br />

Präsens richtig gebildet werden können, zum anderen ein Trigger für die optionale<br />

e-Elision (ich rudere/rudre) eingefügt werden kann. Beide Flexionsklassen<br />

verzweigen weiter und bilden jeweils das gesamte Verbparadigma ab. Für<br />

das starke Verb treten werden die veränderten Stämme für Teile der Flexion<br />

einzeln aufgelistet (tret:trat). Die Notation der Stämme entspricht der Oberflä-<br />

9 Mit Stand von 1999, <strong>als</strong> die Arbeiten an den DMOR-Lexika zugunsten einer relationalen<br />

Datenbank eingestellt wurden, vgl. Lezius et al. (2000).<br />

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